Westafrika: Mehr Innovation, Widerstandsfähigkeit und Chancen

Die integrierten landwirtschaftlichen Ausbildungszentren (SIFAs) wurden gegründet, um den grossen Herausforderungen der Landwirtschaft in Westafrika zu begegnen, insbesondere den Auswirkungen des Klimawandels, der Bodendegradation und dem rasanten Bevölkerungswachstum. Da sich die Bevölkerung in der Region bis 2050 voraussichtlich verdoppeln wird, ist der Bedarf an nachhaltigen und widerstandsfähigen Ernährungssystemen dringender denn je. Darüber hinaus wird das Bevölkerungswachstum eine grosse Zahl junger Menschen auf den Arbeitsmarkt bringen. Dies wiederum bedeutet, dass mehr Arbeitsplätze und nachhaltige Existenzgrundlagen benötigt werden.

Die SIFAs bieten seit 2012 Schulungen in Agrarökologie an, die an die lokalen Bedingungen angepasst sind. Sie befähigen die Bäuerinnen und Bauern, nachhaltige Praktiken wie integrierten Pflanzenschutz, organische Bodenverbesserung und Anbaudiversifizierung anzuwenden. Durch die Kombination von traditionellem Wissen und modernen Techniken tragen die Ausbildungszentren dazu bei, die Abhängigkeit von teuren chemischen Produktionsmitteln zu verringern, die Produktivität zu steigern und geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen.

Gemeinschaften stärken und Unternehmertum fördern

In den SIFAs geht es um mehr als nur Landwirtschaft – die Zentren machen Bauern zu Unternehmerinnen. In Workshops, auf Demonstrationsfeldern und in Trainings erwerben die Teilnehmenden sowohl technische als auch unternehmerische Fähigkeiten. So lernen die Landwirtinnen und Landwirte ihre Einkommensquellen zu diversifizieren und neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu erschliessen.

Bis heute haben die SIFAs mehr als 22 700 Personen ausgebildet, darunter 13 891 Frauen. Dieser Ansatz stärkt die Widerstandsfähigkeit ländlicher Gemeinschaften und fördert Eigenständigkeit und gemeinsames Handeln. Die Landwirtinnen und Landwirte berichten von höheren Einkommen, gesünderen Böden und einem besseren Marktzugang für ihre Produkte.

Aufbau eines skalierbaren Modells für nachhaltige Entwicklung

Die SIFAs sind gleichzeitig Innovationszentren für nachhaltige Landwirtschaft und wirtschaftliches Wachstum. Die entsprechenden Programme, die in Niger institutionalisiert und in Mali und Senegal repliziert wurden, dienen als Modell für eine regionale Ausweitung. Sie zeigen, wie die Landwirtschaft sowohl ökologischen als auch ökonomischen Herausforderungen begegnen kann, indem sie agrarökologische Prinzipien mit Marktrelevanz verbindet. Indem junge Menschen mit den Fähigkeiten und Möglichkeiten ausgestattet werden, rentable landwirtschaftliche Betriebe aufzubauen, machen SIFAs die Landwirtschaft zu einer attraktiven Berufswahl, verringern die Landflucht und stärken die lokale Wirtschaft.

Landwirtinnen und Landwirte, die in SIFAs ausgebildet werden, spielen auch eine entscheidende Rolle für die Klimaresilienz. Indem sie die Kohlenstoffbindung erhöhen und den Ausstoss von Treibhausgasen verringern, tragen diese Landwirte zur Wiederherstellung der Umwelt bei und verbessern gleichzeitig ihre Lebensgrundlage.

Die SIFAs zeigen beispielhaft, wie nachhaltige Landwirtschaft auch in sehr fragilen Kontexten wirtschaftliches Potenzial freisetzen und eine grünere und wohlhabendere Zukunft für Westafrika sichern kann.

Resultate

  • Das erste Ausbildungszentrum wurde 2012 eröffnet.
  • Seither wurden 22 700 Personen ausgebildet, davon 13 891 Frauen.
  • Heute bieten insgesamt 34 Zentren Ausbildungen in Niger, Mali und Senegal an.