Indonesien verzeichnet seit der Beendigung der asiatischen Finanzkrise Ende der 90er Jahre ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum. Mit einem Pro-Kopf-BIP von USD 3'603 im Jahr 2016 ist sie zur grössten Volkswirtschaft der ASEAN-Gemeinschaft geworden. Heute ist Indonesien als viertgrösste Nation der Welt, als zehntgrösste Volkswirtschaft der Welt und als Mitglied der G-20 ein wichtiger Akteur auf der Weltbühne. Die Armut hat sich seit 1999 auf 10,9% im Jahr 2016 halbiert (Weltbank, 2017).
Dies ist grundsätzlich eine gute Nachricht. Der Rückgang der Armutsrate hat sich seit 2012 jedoch verlangsamt: 28 Millionen Indonesier leben heute noch immer unterhalb der Armutsgrenze und 40 % der Gesamtbevölkerung sind gefährdet, wieder unterhalb der Armutsgrenze zu fallen, da diese Einkommen nur geringfügig darüber liegen.
Eine der größten Herausforderungen, mit denen sich das Land heute konfrontiert sieht, ist die Struktur und Dynamik des Arbeitsmarktes. Die 1,7 Millionen Jugendlichen, die jedes Jahr in die Arbeitswelt eintreten, übersteigen das Wachstum der Anzahl an Arbeitsplätzen und führen zu einem Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage und informeller Beschäftigung. Andererseits ist der technologische Fortschritt mit den auf dem Arbeitsmarkt geforderten Qualifikationen zu komplex und die Qualifikationen und Erfahrungen, die durch das nationale System erworben werden können sind nicht angemessen. Dies führt zu einem Qualifikationsdefizit.