Entwicklung des nationalen Berufsbildungssystems in Nepal

Jugendliche, die in Nepal in den Arbeitsmarkt eintreten, sind oftmals gezwungen, arbeitslos oder unterbeschäftigt zu bleiben und in schlecht bezahlten Jobs zu arbeiten, da es ihnen an Qualifikationen mangelt und ihre Fähigkeiten nicht zertifiziert und anerkannt werden. Um nepalesischen Jugendlichen ohne formale Berufsausbildung und -schulung sowie jenen, die ihre Qualifikationen durch Berufserfahrung erworben haben, den Eintritt in den Arbeitsmarkt mit anerkannten Zertifikaten zu ermöglichen, um ihre Beschäftigungsfähigkeit und ihren Karriereweg zu verbessern, hat die nepalesische Regierung ein Nationales System für berufliche Qualifikationen (National Vocational Qualifications System, NVQS) basierend auf dem Nationalen Qualifikationssystem (National Qualification Framework, NQF) eingeführt. 
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Bhaktapur
27.6729794
85.4300537
Projektdauer
2020 - 2024
Finanziert durch
  • Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA

Das Projekt

Das Projekt "Nepal Vocational Qualifications System" (NVQS-P) zielt auf eine systemische Reform des nepalesischen Sektors der technischen und beruflichen Bildung ab. Die erfolgreiche Umsetzung des National Vocational Qualifications System (NVQS) würde die nepalesische Berufsbildungslandschaft verändern und durch die Verfügbarkeit von marktrelevanten Fachkräften und der Steigerung der Produktivität von Unternehmen und Industrien nachhaltig machen. Dies würde letztlich bessere Einkommensmöglichkeiten für nepalesische Jugendliche schaffen und zur Armutsbekämpfung beitragen.  

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) leistet im Rahmen des Nepal Vocational Qualifications System Project (NVQS-P) finanzielle und technische Unterstützung bei der Entwicklung von NVQS in Nepal.  Der Council for Technical Education and Vocational Training (CTEVT)/National Skill Testing Board (NSTB) setzt NVQS-P im Auftrag der nepalesischen Regierung um. Swisscontact leistet im Auftrag der DEZA technische Unterstützung für das Projekt.

Projektpartner

Council of Technical Education and Vocational Training (CTVET), National Skills Testing Board (NSTB)

Resultate

Erwartete Resultate

  • Dank der Zertifikation im Rahmen des NVQS erhalten nepalesische Jugendliche bessere Beschäftigungsmöglichkeiten auf inländischen und internationalen Märkten.
  • CTEVT/NSTB führen im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Technologie das Nationale System für berufliche Qualifikationen in Partnerschaft mit dem Privatsektor ein.
  • Die Provinzregierungen implementieren das berufliche Qualifikationssystem.

Prioritäten für 2022-23

  1. Billigung des NVQF-Detaildokuments durch die zuständige Behörde und Verwendung des Dokuments als gemeinsames Kommunikationsinstrument,
  2. Ausweitung der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit über NVQS, NVQF und RPL,
  3. Erleichterung der Genehmigung der Regeln des National Vocational Qualification Board (NVQB), welche die Umsetzung des NVQF bis zum NVQ Level 5 ermöglichen,
  4. Einrichtung von drei zusätzlichen sektoralen Kompetenzausschüssen, so dass es insgesamt acht SSCs gibt,
  5. Aufstockung der RPL in allen Provinzen,
  6. Entwicklung von 30 zusätzlichen nationalen Kompetenzstandards (NCS),
  7. Stärkung der akkreditierten Zentren für die Bewertung von Fähigkeiten (ASCs),
  8. Ausweitung der NVQS in zwei weiteren Provinzen,
  9. Erleichterung der Zusammenarbeit zwischen den Bundes-, Provinz- und Lokalregierungen bei der Umsetzung des NVQS, und
  10. Einbindung der Arbeitgeber in wichtige Prozesse.
     

Aktuelles

28.11.2024
Lokal geführte Entwicklung als globale Praktik
Es lässt aufhorchen: Obwohl Partizipation und Handlungsmacht seit Langem im Zentrum der internationalen Zusammenarbeit stehen, zeigt ein kürzlich von der OECD veröffentlichter Bericht, dass nur 1,2 % der internationalen Entwicklungsgelder (Official Development Assistance, ODA) direkt an lokale NGOs weitergegeben werden. Bedeutet das, dass die Themen Partizipation und Wirksamkeit der Entwicklungshilfe bisher nicht ernst genommen wurden? Nicht zwingend. Direkte Finanzflüsse sind nur ein Aspekt, auch wenn sich die Debatte zur lokal geführten Entwicklung häufig auf sie konzentriert. Um eine lokal geführte Entwicklung zu ermöglichen, ist mehr nötig als direkte Finanzierung: Es braucht ein dynamisches Zusammenspiel von sich ergänzenden Akteuren, die für die Vermittlung, den Technologietransfer und die gemeinsame Entwicklung von Kapazitäten sorgen, um bei der Umsetzung der SDGs dauerhafte und angemessene Erfolge zu erreichen. Dies bleibt das Hauptziel der internationalen Zusammenarbeit, zu dem die lokal geführte Entwicklung beiträgt.
Nepal, Mosambik, El Salvador, Guatemala
Berufliche Erstausbildung, Arbeitsmarktintegration, Migration
21.09.2022
Berufliche Fähigkeiten anerkennen – Eingliederung in den Arbeitsmarkt erleichtern
Die berufliche Aus- und Weiterbildung bildet seit je einen Schwerpunkt in den Projekten von Swisscontact. Bei diesen Projekten gehört es zum Standard, dass die erworbenen Qualifikationen zertifiziert werden und die Menschen somit bessere Chancen haben, in die Wirtschaft eingegliedert zu werden. In Entwicklungs- und Schwellenländern verfügen viele Leute jedoch über berufliche Fähigkeiten, aber über kein Dokument, das diese Arbeitserfahrung nachweist. Swisscontact setzt sich mit verschiedenen Projekten und Initiativen für die Anerkennung und die Zertifizierung der beruflichen Fähigkeiten dieser Betroffenen ein.
Nepal
Berufliche Erstausbildung
15.07.2022
Nepal: Initiative zur Anerkennung der beruflichen Fähigkeiten junger Menschen
Lernen ist ein lebenslanger Prozess, der nicht immer auf formale Weise stattfindet, sondern oft aufgrund von gemachten Erfahrungen. Viele junge Menschen in Nepal sammeln solche Erfahrungen, indem sie in verschiedenen Berufen arbeiten, und viele übernehmen die Berufe ihrer Familie. Obwohl sie viele Jahre lang arbeiten und sich Fähigkeiten aneignen, haben sie am Ende weder eine Bescheinigung noch einen Nachweis über ihre Arbeit. Aus diesem Grund werden sie nicht angemessen bezahlt, was ihre berufliche Entwicklung behindert.