Qualifizierungsprogramm Kambodscha

Das Projekt verfolgt das Ziel,  benachteiligten jungen Frauen und Männern mit geringen Qualifikationen in zehn ländlichen Provinzen im Norden Kambodschas (Preah Vihear, Stung Treng, Kratie, Mondulkiri, Rattanakiri, Pursat, Battambang, Pailin, Banteay Meanchey, and Oddar Meanchey) Zugang zu einer menschenwürdigen Beschäftigung und einem höheren Einkommen zu verschaffen. Das Programm verfolgt zwei Umsetzungslinien: 1) Unterstützung des kambodschanischen Systems der technischen Berufsausbildung (Technical Vocational Education and Training, TVET), um in den Zielprovinzen effektiver zu werden, 2) Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und des Einkommens von benachteiligten jungen Frauen und Männern sowie von gering qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern dank technischer Fertigkeiten, Soft Skills und unternehmerischer Fähigkeiten.

 
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Krong Stung Treng
13.5069103
105.9676931
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Krong Preah Vihear
13.752955
104.9622498
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Krong Kracheh
12.4896877
106.0287512
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Mondulkiri Province
12.7879427
107.1011931
invalid
Ratanakiri Province
13.8576607
107.1011931
invalid
Pursat Province
12.2720956
103.7289167
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Krong Battambang
13.09573
103.2022055
invalid
Pailin Province
12.9092962
102.6675575
invalid
Banteay Meanchey Province
13.7531914
102.989615
invalid
Oddar Meanchey Province
14.1609738
103.8216261
Projektdauer
2020 - 2024
EIN PROJEKT DER

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA

Das Skills Development Programme (SDP) ist ein Projekt der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Die zweite Phase des SDP von 2020 bis 2024 wird von Swisscontact und INBAS in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit und Berufsbildung (MoLVT) und dem Ministerium für Tourismus (MoT) umgesetzt. Das Programm arbeitet eng mit der Regierung auf nationaler und provinzieller Ebene sowie mit Partnern wie der Nationalen Arbeitsagentur (NEA) und dem Skills Development Fund (SDF), öffentlichen und nichtstaatlichen Bildungsanbietern sowie privaten Unternehmen und Kleinbetrieben aus dem Gastgewerbe und anderen Sektoren zusammen.

Das Projekt

Die Projektaktivitäten gliedern sich in vier Interventionsbereiche:

  • Schwerpunkt liegt auf der Qualitätsverbesserung des Angebots der Bildungszentren in den Provinzen durch einen ganzheitlichen und kooperativen Schulentwicklungsprozess
  • die Förderung innovativer Ansätze für die Entwicklung von Lösungen um die grundlegenden Probleme für die Arbeitsmarktintegration der Absolventinnen und Absolventen anzugehen
  • die Bereitstellung arbeitsmarktrelevanter technischer und unternehmerischer Fähigkeiten, um arme und benachteiligte Jugendliche an eine selbständige Erwerbstätigkeit heranzuführen
  • Förderung der Ausbildung im Gastgewerbe für gering qualifizierte Arbeitskräfte und Kapazitätsaufbau für Inhaber und Manager von Gastgewerbeunternehmen sowie Ausbildnerinnen und Ausbildner aus den regionalen Tourismusministerien und dem Privatsektor.

Querschnittsthemen wie Gleichstellung der Geschlechter und soziale Eingliederung (GESI), konfliktsensitives Projektmanagement (CSPM), Umweltschutz und gute Regierungsführung werden in alle Interventionen mit einbezogen.

INTERVENTIONSBEREICH 1: Förderung und Entwicklung der Berufsbildungszentren
Als Vermittlerin unterstützt das Projekt die Entwicklungsprozesse, indem technische Hilfe und (Ko-)Finanzierung von Ausrüstung und Werkzeugen angeboten wird. Es wird ein kontinuierlicher politischer Dialog mit den Leitungsgremien (MoLVT und NEA) geführt, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfolge in das nationale Ausbildungssystem einzubringen.

INTERVENTIONSBEREICH 2: Innovationslabor
Dabei analysiert das Projekt mittels einer Plattform die Bedürfnisse und Herausforderungen des Arbeitsmarktes, um innovative Lösungen zur Verbesserung der Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für arbeitslose und unterbeschäftigte Jugendliche zu schaffen, die Innovationen zu pilotieren, das Gelernte zu verbreiten und erfolgreiche Ansätze zu institutionalisieren.

INTERVENTIONSBEREICH 3: Ausbildung für benachteiligte Jugendliche
Das Projekt arbeitet mit öffentlichen und privaten Ausbildungsdienstleistern zusammen, um benachteiligten Jugendlichen eine qualitativ hochwertige Ausbildung und Zertifizierung anzubieten und ihnen den Weg in die Selbständigkeit zu bieten. Dieser Prozess beinhaltet:

 

  • Vorbildung: Die Ausbildung, die benachteiligten Jugendlichen angeboten wird, richtet sich nach der tatsächlichen Arbeitsmarktnachfrage.
  • Während der Ausbildung: Alle Absolventinnen und Absolventen erhalten am Ende der Ausbildung in den Bereichen Technik, Soft Skills und Unternehmertum ein Zertifikat, mit dem sie ihre Qualifikationen nachweisen und eine Beschäftigung finden können oder gegebenenfalls ihr Studium fortsetzen.
  • Nach der Ausbildung: Ausbildungszentren knüpfen Beziehungen zum privaten Sektor und werden über offene Stellen und Möglichkeiten für Praktika informiert.

INTERVENTIONSBEREICH 4: Gastgewerbe 
Das Angebot basiert auf einem nachfrageorientierten und branchenbasierten Ausbildungsmodell. Gering qualifizierte Arbeitskräfte des Gastgewerbes sind berechtigt, an einem praktischen Training teilzunehmen, welches den theoretischen Hintergrund, praktische und professionelle Weiterbildungsmöglichkeiten und eine national anerkannte Zertifizierung bietet.

Eigentümer und Manager sowie das Aufsichtspersonal von Hotels, Pensionen, Resorts, Restaurants und Cafés, die ihre innerbetrieblichen Ausbildungsprozesse verbessern müssen, liefern Inputs zu den Inhalten der Lehrpläne und nehmen an den von SDP angebotenen Weiterbildungskursen teil. Die modularen Kurse decken technische Fertigkeiten, Trainingsdidaktik und -methodik sowie Hospitality Management ab.

 

Projektpartner

Erwartete Resultate Phase 2 (2020-2024)

Das Projekt zielt darauf ab, in Phase zwei 12 550 Begünstigte zu erreichen. Davon werden 11 640 arme und benachteiligte Jugendliche und gering qualifizierte Arbeiterinnen und Arbeiter sein, die von einer effektiveren und relevanteren Bereitstellung von TVET profitieren. 910 Begünstigte werden Ausbildner, Mitarbeitende und das Management von PTCs und anderen Trainingsanbietern, die Nationale Arbeitsagentur (NEA) sowie Manager, Eigentümer und Aufsichtspersonal von Gaststätten und anderen Unternehmen sein. Sie werden vom Kapazitätsaufbau in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen profitieren.
 

Resultate aus Phase 1 (2016-2020)

Das von Swisscontact und INBAS in Kambodscha umgesetzte Skills Development Programme (SDP) der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), unterstützt vom Ministry of Labour and Vocational Training (MLVT) und Ministry of Tourism (MoT), hat nach vier Jahren erfolgreicher Umsetzung am 30. Juni 2020 seine erste Phase abgeschlossen:

  • 4 372 Teilnehmer, 48% Frauen (DVT: 1.763, HoT: 900, RPL: 1.709)*
  • 3 913 Absolventen, 46% Frauen
  • 3 452 neu Beschäftigte, 55% Frauen (20% Selbstständigkeit, 80% Lohnarbeit)
  • 70% höheres Einkommen innerhalb von sechs Monaten nach dem Training mit Steigerungsraten bis zu 420%
  • 78 % der Absolventen sind mit ihren Fähigkeiten und Kompetenzen zufrieden, 88 % bei Vollzeitbeschäftigung
  • 84 % mit Fähigkeiten und Kompetenzen zufriedene Arbeitgeber, 141 Arbeitgeber insgesamt
  • 633 Vereinbarungen zwischen Schulen und der Privatwirtschaft
  • 502 Assessoren und Trainer geschult
  • 24 kompetenzbasierte Curricula entwickelt
  • 11 RPL-Bewertungspakete entwickelt

*DVT: Dual Vocational Training, HoT: Hospitality Training, RPL: Recognition of Prior Learning
 

Aktuelles

Kambodscha
Weiterbildung und Umschulung, Arbeitsmarktintegration
27.07.2023
Zweite Tracer-Studie zum Skills Development Programme (SDP) zeigt positive Beschäftigungs- und Ausbildungseffekte
Die zweite Tracer-Studie des Skills Development Programme (SDP) untersucht die Ergebnisse der Absolventen nach dem Training und bewertet die Wirksamkeit der Massnahmen. Sechs und zwölf Monate nach der Ausbildung werden die Leistungen der Absolventen und das Feedback der Arbeitgeber ausgewertet und Bereiche für weitere Ausbildungsmöglichkeiten identifiziert.
Kambodscha
Berufliche Erstausbildung
28.03.2023
Der Weg zur Ökologisierung der Berufsbildung in Kambodscha
Grüne Wirtschaft, umweltfreundliche Technologien, grüne Arbeitsplätze sowie grüne Bildung und Ausbildung sind zentrale Bestandteile einer nachhaltigen und inklusiven Entwicklung – auch in Entwicklungs- und Schwellenländern. Swisscontact unterstützt deshalb die kambodschanische Regierung dabei, die Berufsbildung umweltfreundlicher zu gestalten.
Kambodscha
Berufliche Erstausbildung, Arbeitsmarktintegration
19.09.2022
Kambodscha: Erfolge der Berufsbildung systematisch messen
Das Qualifizierungsprogramm (Skills Development Programme, SDP) fördert die Berufsbildung und die Kompetenzentwicklung von jungen Frauen und Männern in Kambodscha. Bis Ende 2021 haben mehr als 2500 Jugendliche und gering qualifizierte Arbeitskräfte eine Berufsausbildung in den Bereichen Tourismus und Gastgewerbe abgeschlossen. Mittels sogenannter Tracer-Studien (Studien zur Nachverfolgung) ermittelt Swisscontact, wie sich die berufliche Situation für die jungen Menschen dank der Ausbildung verändert hat.