Modell der dualen Berufsausbildung in Kenia

Jedes Jahr strömt eine Million junger Menschen auf den kenianischen Arbeitsmarkt. Die meisten dieser jungen Kenianerinnen und Kenianer finden jedoch keine Arbeitsstelle. Warum? Das Berufsbildungssystem in Kenia ist von den Bedürfnissen der Privatwirtschaft völlig abgekoppelt. Das heisst: Die Schulen verfügen über zu wenig qualifizierte Lehrkräfte, befolgen veraltete Lehrpläne, benötigen dringend fehlende Einrichtungen. Die angebotene Ausbildung entspricht weder qualitativ noch in Bezug auf die Anzahl ausgebildeter Fachkräfte den Bedürfnissen des Privatsektors.

Swisscontact, zusammen mit Hilti und Geberit haben die gemeinsame Vision, dies zu ändern. In Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Berufsschulen soll den jungen Menschen in Kenia Zugang zu einer praktischen Ausbildung verschafft werden. Ziel ist, dass die jungen Kenianerinnen und Kenianer langfristige Arbeitsplätze im Bausektor finden, ein höheres Einkommen erzielen und damit eine Perspektive für ihr Leben schaffen können. Gleichzeitig profitieren die Arbeitgeber von besser ausgebildeten und produktiveren Arbeitnehmenden.

Die Partnerschaft mit Hilti und Geberit ermöglicht den Einsatz qualitativ hochwertiger Produkte und Werkzeuge, sowohl während der Ausbildung als auch bei einer anschliessenden Anstellung der Fachkräfte in den kenianischen Betrieben. Gleichzeitig profitieren die Unternehmen, da auf diese Weise ihre Markenbekanntheit steigt und mittelfristig auch ihre regulären Vertriebskanäle davon profitieren.

Das Projekt läuft seit 2022 – und verzeichnet bereits grosse Erfolge: 24 kenianische Unternehmen konnten für das Projekt gewonnen werden, schon 100 Lernende haben ihre Ausbildung begonnen. Ein integriertes Lernprogramm verbindet die schulische Theorie mit praktischen Kursen und einer Ausbildung am Arbeitsplatz. Getragen wird diese duale Ausbildung von 70 Unternehmen, die dieses Ausbildungsmodell als Hauptquelle für die Entwicklung ihrer zukünftigen Arbeitskräfte nutzen.