Migrantinnen und Migranten, die in ihre Heimat zurückkehren, sehen sich bei ihrer Wiedereingliederung mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Unter anderem müssen sie sich an ein verändertes Umfeld anpassen, weil sie aufgrund ihrer langen Abwesenheit ihre sozialen Beziehungen und Netzwerke verloren haben. Die zurückkehrenden Personen können grob in zwei Gruppen eingeteilt werden: solche, die freiwillig heimkehren, und solche, die zur Heimkehr gezwungen werden. Swisscontact arbeitet mit beiden Gruppen zusammen: in Zentralamerika hauptsächlich mit Menschen, die zur Rückkehr gezwungen wurden, in Osteuropa mit Menschen, die aus dem Ausland zurückkehren, weil ihr Schengen-Visum abgelaufen ist oder weil sie von der Polizei zurückgeschickt werden (informelle Arbeitsmigrantinnen und -migranten), und in Südasien mit freiwilligen Rückkehrerinnen und Rückkehrern.
Die Projekte von Swisscontact im nördlichen Dreieck Zentralamerikas (El Salvador, Guatemala und Honduras) haben die produktive Wiedereingliederung von Rückkehrerinnen und Rückkehrern zum Ziel. Diese soll durch die Zertifizierungen von Kompetenzen im Bau- und im Gastgewerbe erreicht werden. In Osteuropa schafft das Rückkehrprogramm eine Basis für die Reintegration und die Verbesserung der Lebensgrundlage der Teilnehmenden. Es basiert auf massgeschneiderten Coachingprozessen und dem Einbezug der Zivilbevölkerung und des Privatsektors als aktive Mitwirkende in der kurz- und langfristigen Arbeitsmarktintegration. In Nepal unterstützt Swisscontact Ausbildungsdienstleister, damit diese wirtschaftlich rentable und hochwertige Berufsausbildungen anbieten können, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen und auf die Bedürfnisse der aus dem Ausland zurückkehrenden Migrantinnen und Migranten zugeschnitten sind. Zudem bietet das Programm zurückkehrenden Personen, Unterstützung bei der Unternehmensgründung oder bei der Suche nach einer Stelle auf dem lokalen Arbeitsmarkt.
Ein Projekt von Swisscontact in Tunesien und in der Schweiz zielt darauf ab, die tunesische Diaspora für eine nachhaltige Entwicklung in Tunesien zu gewinnen und jungen tunesischen Diplomierten eine zeitlich beschränkte Arbeitserfahrung in der Schweiz zu ermöglichen. Swisscontact erleichtert den Wissenstransfer und fördert dadurch die engere Zusammenarbeit zwischen tunesischen Fachkräften im Ausland und lokalen Gemeinden. Das Programm verbindet tunesisch-stämmige Unternehmerinnen und Unternehmer, Start-up-Gründerinnen und -Gründer sowie Freiwillige mit möglichen Finanzierungsplattformen, um Mittel für eine langfristige Investition zu sichern. Die Stärkung des Abkommens für junge Fachkräfte (Schweiz-Tunesien) zielt darauf ab, jungen qualifizierten Tunesierinnen und Tunesiern, die kürzlich ihr Studium abgeschlossen haben, zu einem Praktikum in der Schweiz zu verhelfen. Ausserdem unterstützt das Projekt die tunesischen Behörden dabei, effiziente Regierungsstrukturen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene aufzubauen und das Thema Migration in den politischen Rahmen Tunesiens zu integrieren.
In Kenia stärkte Swisscontact die einkommensbildenden Kompetenzen von Jugendlichen im Flüchtlingslager Kakuma und in der Gastgemeinde. Ihre Technik-, Finanz-, Lebens- und Lesefertigkeiten wurden gefördert, was ihnen bei der Verbesserung ihrer Lebensgrundlage hilft. Das Projekts erzielte eine stärkere Eigenständigkeit der Jugendlichen sowie nachhaltige Beiträge zu einer Veränderung in den Bereichen Konfliktbewältigung und Menschenrechte.