Das Projekt ist eine Reaktion auf die rasche Verstädterung in Randgebieten Limas, die in der Regel auf informellem Wege erfolgt. In vielen Fällen führt diese Art des Wohnungsbaus zu unfertigen Häusern, schlechten Wohnverhältnissen und zu mangelhaften Bauarbeiten, u. a. aufgrund unprofessioneller Beratung, schlecht ausgebildeter Arbeiter, minderwertiger Materialien, uninformierter Hauseigentümer und informeller Grundbesitzverhältnisse.
Trotz dieser Probleme ist schrittweises Bauen die am weitesten verbreitete Bauart für Familien in Peru. Bei dieser Form des fortlaufenden Bauens bauen Wohnungsbesitzer ihre Wohnungen je nach Verfügbarkeit von Ressourcen und anhand ihrer Wachstumsbedürfnisse. Das heisst es kann Jahre dauern bis ein Haus fertiggestellt ist oder eine Wohnungsrenovation abgeschlossen ist.
Eine ganzheitliche Herangehensweise ist entscheidend, um Lösungen und Wege zu finden, die diese Art von Wohnungsbau verbessern, die von rund 120 Millionen Menschen in informellen Siedlungen durchgeführt wird. Das Projekt zielt darauf ab, das Angebot an und den Zugang zu geeigneten Dienstleistungen, Produkten und Technologien zu fördern, die eine Verbesserung des progressiven Bauens ermöglichen. In der Anfangsphase (Januar 2023 - Mai 2024) wurden vier Komponenten definiert, die für einen Durchbruch auf systemischer Ebene und für die Langlebigkeit vorhanden sein müssen:
Um dies zu erreichen, wird das Projekt in folgenden Bereichen tätig:
1. Steigerung der Nachfrage (Ansprache des sozialen Umfelds)
2. Angebotsförderung (bezogen auf technische Komponente)
3. Finanzierungsmechanismus (bezieht sich auf die finanzielle und staatliche Komponente)
4. Wissensmanagement
Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen sollen während des progressiven Bauens bessere Entscheidungen treffen. Dies wird durch die Einführung baulicher Verbesserungen möglich sein, die das Risiko von Verletzungen oder Tod im Falle einer Erdbebenkatastrophe verringern. Auf diese Weise wird sowohl der Verlust des Hauses als auch der Investition einer ganzen Familie vermieden. Um dieses Ziel zu erreichen, soll ein Markt für Baulösungen geschaffen werden. Einerseits soll der Markt den Familien praktische Massnahmen zur Verbesserung ihrer Häuser anbieten. Andererseits soll er Finanzmechanismen bieten, die den Hausbesitzenden den Zugang zu Lösungen sowie die Auswahl der richtigen Massnahmen erleichtert.
Hauptziele
Bei erfolgreicher Intervention ist eine internationale Wiederholung des Projekts in Kolumbien geplant, wo die Modularität des Modells getestet werden kann. Dies bedeutet, dass die verschiedenen Teile des Modells austauschbar sind. Zum Beispiel die technischen Komponenten, die dann nur noch an die lokale Bedürfnisse hinsichtlich strukturelle Probleme und Naturgefahren angepasst werden müssen.
Das Projekt ist finanziert von Hilti Foundation. Es ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.