Swisscontact am International Cooperation Forum 2025 

Schweiz
03.03.2025
Am International Cooperation Forum vom 27. bis 28. Februar 2025 in Zürich teilte Swisscontact seine Erfahrungen zum Thema Wirtschaftswachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern. Warum dieses Thema? „Weil wir zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen wollen“, erklärt Bundesrat Ignazio Cassis. „Das ist leicht gesagt, aber um Worten Taten folgen zu lassen, braucht es eine Plattform wie das IC Forum.“  

Das IC Forum bringt jedes Jahr wichtige Akteure aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Philanthropie zusammen, um einen kritischen Dialog zu führen, out of the box nachzudenken, gegenseitiges Lernen zu fördern und Lösungen zu beschliessen, die Veränderungen bewirken können. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) und das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (Staatssekretariat für Wirtschaft) organisieren die Veranstaltung gemeinsam.

2025 fand das International Cooperation Forum an der ETH Zürich statt. Copyright: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA
Wirtschaftliche Entwicklung geschieht nicht von selbst, sie muss aktiv gestaltet werden. Und nicht nur das, sie muss ökologisch nachhaltig und inklusiv sein. Der Privatsektor ist die treibende Kraft des Wachstums.
Philippe Schneuwly, CEO von Swisscontact
Am Stand von Swisscontact auf dem Marktplatz wurden drei Projekte vorgestellt. 

Wirtschaftswachstum und integrative Entwicklung fördern

Swisscontact konnte sein breites Projektportfolio vorstellen und zeigen, wie die Entwicklungsorganisation zu Wirtschaftswachstum und Inklusion beiträgt. Am Marktplatz war Swisscontact mit einem eigenen Stand vertreten und es wurden drei Projekte vorgestellt, die von der Schweiz und dem Schweizer Privatsektor unterstützt und von Swisscontact umgesetzt werden. (Weitere Informationen zu den vorgestellten Projekten finden Sie am Ende der Seite.)

Armut und Einkommensungleichheit stellen nach wie vor grosse globale Herausforderungen dar. Nachhaltige Entwicklung erfordert nicht nur Wirtschaftswachstum, sondern auch Inklusion, das heißt, es müssen Chancen für diejenigen geschaffen werden, die bisher aussen vor geblieben sind. Der Privatsektor spielt bei diesem Wandel eine entscheidende Rolle, da er die Schaffung von Arbeitsplätzen und Innovationen vorantreibt.

Das Potenzial lokaler Unternehmer für eine nachhaltige Entwicklung freisetzen

Kleine und mittelständische Unternehmen vor Ort sind weltweit die treibende Kraft für Wirtschaftswachstum und sozialen Wohlstand. Der Privatsektor schafft die meisten Arbeitsplätze, fördert Innovationen und kennt die lokale Marktdynamik. Daher ist er für die Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen, die einkommensschwachen Gemeinden zugutekommen, von entscheidender Bedeutung. Unternehmer benötigen jedoch Zugang zu Kapital, digitalen Tools und Wissen, um erfolgreich zu sein. 

Philippe Schneuwly, CEO von Swisscontact, erläutert die Rolle des Privatsektors als treibende Kraft des Wachstums. Copyright: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA
Wettbewerbsfähigkeit ist nicht nur eine Frage einzelner Unternehmen. Man braucht immer gute Verteiler, Zulieferer und wettbewerbsfähige Cluster. Deshalb sprechen wir von wettbewerbsfähigen Räumen und wettbewerbsfähigen Sektoren.
Philippe Schneuwly, CEO von Swisscontact

Der lokale Privatsektor als Rückgrat des Wohlstands

Der CEO von Swisscontact, Philippe Schneuwly, nahm an einer Podiumsdiskussion über den lokalen Privatsektor als Rückgrat des Wohlstands teil. Die Diskussionsteilnehmer erörterten die Chancen und Herausforderungen, mit denen der lokale Privatsektor konfrontiert ist.

Das übergreifende Thema lautete: Kleine und mittlere lokale Unternehmen sind eine treibende Kraft für Wirtschaftswachstum und sozialen Wohlstand. Ziel der Diskussion war es, von Unternehmern und Spezialisten für internationale Zusammenarbeit zu erfahren, wie der lokale Privatsektor die Entwicklung in Partnerländern vorantreibt und innovative Wege zu erkunden, wie internationale Geldgeber und Philanthropen dazu beitragen können, das Potenzial des Privatsektors zu entfalten.

Sophiya Bal Tamang, CEO von Mandala AgriFresh in Nepal, Nicomed Bohay, Geschäftsführer von EFTA Equipment Leasing in Tansania, Andreas Kirchschläger, CEO der Elea Foundation in der Schweiz, und Philippe Schneuwly, CEO von Swisscontact, beleuchteten die Chancen und Herausforderungen, mit denen der lokale Privatsektor konfrontiert ist. Copyright: Eidgenössisches Departement für
auswärtige Angelegenheiten EDA
Wir müssen in diesen Entwicklungsländern einen Wandel von einer ressourcenbasierten Wirtschaft zu einer Wirtschaft vollziehen, die viel mehr auf Wissen basiert, denn Wissen ermöglicht es den Menschen, einen interessanteren Job zu haben und damit auch ein attraktiveres Gehalt zu verdienen.
Philippe Schneuwly, CEO von Swisscontact

Swisscontact hat den Market Systems Development-Ansatz entwickelt, der die Ursachen wirtschaftlicher Herausforderungen bekämpft, indem er ganze Marktsysteme stärkt, um eine nachhaltige Wirkung in großem Maßstab zu erzielen. Mit dieser bewährten Entwicklungsmethode baut Swisscontact widerstandsfähige Märkte auf, die niemanden ausschliessen.

Swisscontact stärkt Menschen und Unternehmen, indem es Marktsysteme stärkt und sicherstellt, dass die Arbeit bedarfsorientiert und nachhaltig ist. Anstatt direkt mit den Begünstigten zusammenzuarbeiten, transformiert Swisscontact Systeme und unterstützt Schlüsselakteure wie Genossenschaften, Ausbildungsanbieter und Start-up-Inkubatoren und -Beschleuniger.

So fördert Swisscontact beispielsweise das Unternehmertum, indem es Start-ups beschleunigt und unternehmerische Ökosysteme stärkt. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern stellt Swisscontact sicher, dass die Lösungen maßgeschneidert, inklusiv und lokal geführt sind. Echte Entwicklung findet statt, wenn die Zielgemeinschaften die Projekte gestalten und wenn Partnerschaften auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basieren – Prinzipien, die das Engagement von Swisscontact für nachhaltige Wirkung antreiben.

Die vorgestellten Projekte

2022 - 2025
Kenia
Berufliche Erstausbildung
Kenia: Junge Menschen entwickeln ihre beruflichen Fähigkeiten dank dualer Berufsbildung im Bereich Sanitär- und Elektrotechnik (PropelA)
Der Bausektor gehört zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweigen in Kenia und wird in Zukunft voraussichtlich noch an Bedeutung gewinnen. Die kenianischen Bauunternehmen können die Chancen dieses Wachstums jedoch nicht in vollem Umfang nutzen, weil es an qualifizierten Arbeitskräften für Berufe wie Elektriker und Sanitärinstallateure mangelt. Der Privatsektor hat darauf hingewiesen, dass das derzeitige Ausbildungsangebot der Berufsschulen nicht auf die Bedürfnisse der Industrie abgestimmt ist. Diese Situation hat die Hilti Foundation und Swisscontact dazu veranlasst, ein arbeitgebergesteuertes duales Ausbildungsmodell für die Bauindustrie in Kenia mit dem Namen "PropelA" zu starten. Das Projekt wird von der Hilti Foundation finanziert, von internationalen Partnern wie der Geberit International AG unterstützt, und von Swisscontact umgesetzt. Das Projekt entwickelt qualifizierte Arbeitskräfte, die den Bedürfnissen der Industrie entsprechen, und konzentriert sich derzeit auf Sanitär- und Elektrotechnik.
2020 - 2027
Ukraine
Berufliche Erstausbildung
Öffentlich-private Partnerschaft für eine bessere Berufsausbildung in der Ukraine

Das Projekt fördert ein dezentralisiertes Berufsbildungssystem für Sanitärinstallateure, das durch Investitionen des Privatsektors unterstützt wird. Jungen Menschen können dadurch Fähigkeiten erwerben, die auf die Bedürfnisse des Marktes zugeschnitten sind. Dies ermöglicht es ihnen, in den Arbeitsmarkt einzutreten und höhere Einkommen zu...
2023 - 2025
Indonesien
Nachhaltige Landwirtschaft
Nachhaltige Landnutzung in Indonesien 
Ziel des LASR-Projektes ist die Förderung einer klimaresilienten wirtschaftlichen Entwicklung im größten Naturschutzgebiet der Insel Nordsumatra, dem Leuser Ökosystem, durch einen landschaftsbasierten Ansatz.