Nachhaltige Kakaoproduktion in Indonesien

Aufschwung im Kakaosektor dank öffentlich-privater Partnerschaft 

Dauer: 2012 - 2020

Partner: 7 Entwicklungsorganisationen und 12 private Kakaokäufer


Ziele

Verbesserung der Produktion und Aufbau nachhaltiger Lieferketten in der indonesischen Kakaowirtschaft, beinhaltend:

Produktivitätssteigerung

Armutsbekämpfung, Einkommenserhöhung

Reduzierung der Treibhausgasemissionen


Resultate

rund 175 000 Kakaobauern geschult

30,5 Millionen USD Einkommenszuwachs

53% Ertragssteigerung

24% Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Kakaosektor

This required another, differentiated work method. Cocoa buyers needed to better understand and segment their farmers, increasing the trainings provided to select farmers and helping them to implement a more commercially viable and resilient cocoa farming in order to survive in the sector. To achieve this, the cocoa buyers were given support to work more closely with the farmers. Innovations in farmer trainings, traceability, and certification made this possible. The cocoa companies integrated the new services in their core business activities.

From that point on, investing in training cocoa farmers became part and parcel of the companies’ core business strategy. Stakeholders in the cocoa sector developed their own training programmes based on the project. Additionally, traceability services were no longer limited to the cocoa sector, but were now being offered commercially to clients in the palm oil, coffee, coconut, and rubber sectors – and this in at least 15 countries.

It has helped Indonesia to establish itself as a sustainable cocoa growing region. Around 15 percent of Indonesian cocoa farmers were trained in the project. Their average productivity increased by 50%, and 60% of them became members of certified and traceable cocoa value chains. Today the sector is many times more resilient than it was ten years ago.

Die Umstände vor zehn Jahren waren vielversprechend: Indonesien war einer der grössten Kakaoproduzenten weltweit. Zur gleichen Zeit stiegen die Kakaopreise auf dem Weltmarkt. Doch Indonesien konnte dieses Potenzial nicht ausschöpfen. Die Gründe dafür: alte Bäume, Schädlingsbefall und ungenügende Anbaumethoden. Das Kernproblem war das mangelnde Wissen der Bäuerinnen und Bauern über gute landwirtschaftliche Praktiken.

Im Rahmen des Programms für nachhaltige Kakaoproduktion SCPP von Swisscontact wurde dieses Problem angegangen. Eine öffentlich-private Koalition wurde mit der Ausbildung der Landwirtinnen und Landwirte beauftragt. Private Unternehmen* taten sich mit Entwicklungsorganisationen zusammen, um die nötigen Schulungen durchzuführen. Ergänzend erarbeiteten sie ein Rückverfolgbarkeitssystem. Ziel dieser beiden Massnahmen war es, die Produktivität im Kakaosektor zu steigern und den Bäuerinnen und Bauern Zugang zum Exportmarkt für Kakaobohnen mit Nachhaltigkeitszertifikat zu ermöglichen. Diese Bemühungen waren jedoch klein, verstreut und unkoordiniert und konnten daher keine sichtbaren strukturellen Veränderungen im Sektor bewirken.

Der Einbruch der Weltmarktpreise für Kakao zwang die Kakaokäufer dazu, ihre Lieferkette zu konsolidieren, anstatt sie zu erweitern. Das Bestreben, mehr Bauern in die Lieferkette einzubinden, war nicht länger realisierbar; die Kakaokäufer mussten sich auf weniger Bauern konzentrieren, die bereit und in der Lage waren, bessere Leistungen zu erbringen, und diese Bauern effizienter unterstützen. Somit mussten die Kakaokäufer ihre Investitionen auf die Händler und Bauern konzentrieren, die die besten Aussichten hatten, den benötigten Kakao zuverlässig zu liefern.

Dies erforderte eine andere, differenziertere Arbeitsweise. Die Kakaokäufer mussten ihre Bauern besser verstehen und segmentieren, die Schulungen bei den ausgewählten Bauern erhöhen und ihnen helfen, einen rentableren und widerstandsfähigeren Kakaoanbau zu entwickeln, um im Sektor zu bleiben. Um dies zu erreichen, wurden die Kakaokäufer dabei unterstützt, besser mit den Bauern zusammen zu arbeiten. Innovationen bei der Schulung der Bauern, der Rückverfolgbarkeit und der Zertifizierung ermöglichten ihnen dies. Die Kakaofirmen integrierten die neuen Dienstleistungen in ihr bestehendes Kerngeschäft.

Investitionen in die Ausbildung der Landwirtinnen und Landwirte gehörten ab dann zum Kerngeschäft der Unternehmen. Akteure im Kakaosektor entwickelten ihre eigenen Schulungsprogramme auf der Grundlage des Projekts. Und die Rückverfolgbarkeitsdienste beschränkten sich nicht mehr auf den Kakaosektor, sondern wurden inzwischen auch Kunden in den Bereichen Palmöl, Kaffee, Kokosnuss und Kautschuk kommerziell angeboten – und das in mehr als 15 Ländern.

Es hat Indonesien geholfen, sich als nachhaltiges Kakaoanbaugebiet zu etablieren. Im Rahmen des Projekts wurden rund 15 Prozent der indonesischen Kakaobäuerinnen und -bauern geschult. Ihre durchschnittliche Produktivität erhöhte sich dadurch um die Hälfte, und 60 Prozent von ihnen konnten an zertifizierten und rückverfolgbaren Kakao-Wertschöpfungsketten weltweit teilnehmen. Die Innovationen haben sich durchgesetzt, die Unternehmen investieren weiter, und der Sektor ist heute um ein Vielfaches widerstandsfähiger als vor zehn Jahren. 

Aktivitäten

  • Wissens- und Technologietransfer zu guten landwirtschaftlichen Praktiken
  • Zertifizierung und Rückverfolgbarkeit
  • Finanzdienstleistungen
  • Management von Interessengruppen und Netzwerkplattformen

Vorteile für

Kleinbauern

  • Armutsreduktion und Einkommenserhöhung
  • Zugang zu Zertifizierung und Prämien

Unternehmen

  • Produktionskapazitäten vor Ort ausschöpfen
  • Umstellung von herkömmlichen Kakaolieferketten auf konsolidierte, rückverfolgbare, zertifizierte Lieferketten.
  • Verkauf von mehr rückverfolgbaren, nachhaltig zertifizierten Kakaobohnen
  • Befriedigung der Kundenbedürfnisse nach mehr Nachhaltigkeit