KAFFEE, EIN BUCH, DAS NIE ENDET

"2012 brach für mich eine Welt zusammen, als der Blattrost einen Drittel und im darauffolgenden Jahr die Hälfte meiner Farm zerstörte; drei Jahre, bis die zu einer neuen Ernte. Früher habe ich den Kaffee roh verkauft, weil ich keine Möglichkeit hatte, ihn zu verarbeiten, was meine Einnahmen schmälerte", erinnert sich Elías an seine ersten Schritte im Kaffeeanbau. "In den letzten vier Jahren habe ich technische Unterstützung von PROGRESA und IHCAFE erhalten und das Gelernte in die Praxis umgesetzt, die Beschneidungstechniken und der Einsatz von Dünger; ich habe 227 Kilo Kaffee zusätzlich pro 0,7 Hektar geerntet. Kaffee ist wie ein Buch, das nie endet, man lernt immer dazu", fügte er hinzu. Sein Betrieb in Zapotillo, Güinope, hat 11,2 Hektaren.

Vor zwei Jahrzehnten baute der Grossvater von Elías Rodríguez Kaffee an und trocknete ihn, eine damals innovative Praxis. Mit 16 Jahren folgte Elías seinem Beispiel. Nach einem guten Verkaufserfolg kaufte er sein eigenes Land und pflanzte ein Jahr später seine ersten 700 Pflanzen. "Wenn ich 37 Hektoliter Kaffeekirschen geerntet habe, höre ich auf zu pflanzen", dachte er, aber als er sein Ziel überschritten hatte, fuhr er fort: "Ich mag es, selbständig zu sein und anderen Menschen Arbeit zu geben, Kaffee gibt mir auch Raum für andere Aktivitäten. Diese Mentalität führte dazu, dass er den ersten Platz beim Wettbewerb für Spezialitätenkaffee "Origin El Paraíso" 2021 belegte, der von CAFEPSA organisiert und durch PROGRESA unterstützt wurde.

"Ich habe drei Jahre lang Spezialitätenkaffee angebaut, der erste Platz beim Wettbewerb war ein Triumph, jetzt ist meine Gemeinde für ihren guten Kaffee bekannt", so Elías Rodríguez.

"Ich gewann den ersten Platz mit der Sorte Pacamara, ich bekam 42% Preiserhöhung und als Preis ein Feuchtigkeitsmessgerät. Jetzt kann ich optimal trocknen ohne die Qualitätseigenschaften des Kaffees zu beeinträchtigen. Bei den Erträgen bin ich von 779 kg pro ha auf 938 kg gestiegen", so Elías Rodríguez.

Mit Unterstützung von IHCAFE hat Elías 50% eines Solartrockners mit sechs Sieben und einer Kapazität von 818 kg kofinanziert. Damit konnte er seinen Gewinn erheblich steigern, da sich trockene Bohnen besser verkaufen lassen als die rohe Frucht; ausserdem trocknen die Bohnen gleichmässig, wodurch der abrupte Verlust von ätherischen Ölen vermieden und bessere Tassenqualitäten erzielt werden. Sein Kaffee erregte die Aufmerksamkeit der Rösterei und des Spezialitätenladens Café Nativo, die an der nächsten Ernte interessiert sind, da seine Bohne ein blumiges Aroma von Jasmin und Rosen sowie Noten von Karamell, Toffee und Kakao aufweist. Seine aromatische Bohne ist Teil einer Sonderedition, die Kaffeespezialitäten aus dem Departement El Paraíso fördert.