Der kambodschanische Agrarsektor ist einer der wichtigsten Motoren für das Wirtschaftswachstum und die Armutsbekämpfung im Land. In den letzten Jahrzehnten hat die Intensivierung der Landwirtschaft jedoch zu einer Zerstörung der natürlichen Ressourcen und damit zu einer Verschlechterung der Bodenqualität geführt. Die Landwirte sehen sich zunehmend mit niedriger und sinkender Produktivität und sinkendem Einkommen konfrontiert. Der kambodschanische Landwirtschaftssektor muss sich deshalb von einer Produktion durch Flächenausweitung und übermässigen Einsatz von Betriebsmitteln hin zu einer nachhaltigen Intensivierung entwickeln.
Das Projekt unterstützt gemeinsam mit seinen Partnern auch die Regierung auf nationaler und lokaler Ebene, um ein öffentlich-privates landwirtschaftliches Beratungsmodell zu etablieren. Darüber hinaus werden Partnerschaften mit kleinen Agrarunternehmen eingegangen, um deren Geschäftsaktivitäten im Sinne nachhaltiger landwirtschaftlicher Technologien zu fördern.
Eine Herausforderung, welche die umfassende Einführung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken behindert, ist der Mangel an technisch geschultem Personal. Swisscontact hat deshalb die Royal University of Agriculture beim Aufbau eines standardisierten Praktikantenprogramms (im In Guider Modell) unterstützt. Das Programm ermöglicht Studentinnen und Studenten der Agrarindustrie, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen. Gleichzeitig profitiert der Privatsektor von qualifizierten Arbeitskräften. Es ist geplant, dass insgesamt 62 Studierende (30% Frauen) das Praktikumsprogramm absolvieren.
Chhoem Chhengven, Klasse 2019, Fakultät für Agrartechnik (FAE), ehemaliger Praktikant bei Larano Agricultural Manufacture, und
Chan Soma, Klasse 2020, Fakultät für Agrartechnik (FAE), ehemalige Praktikantin bei Conservation Agriculture Service Center (CASC)
Chhoem Chhengven: Ich habe gelernt, direkt mit den privaten Unternehmen zu arbeiten und all die Theorien anzuwenden, die ich an der Universität studiert habe. Dazu gehört das Verstehen des Betriebsplans eines Unternehmens, des Marktes für landwirtschaftliche Produkte und der Bedürfnisse der Kunden und der Meilensteine im Unternehmen selbst.
Chan Soma: Ich habe viel Wissen in Bezug auf die Anbautechniken in der Landwirtschaft, den Einsatz von Landmaschinen beim Anbau, den Prozess des Keimtests von Saatgut, die Schädlingsbekämpfung sowie das Aufsetzen eines Feldbesuchs für wichtige Akteure der nachhaltigen Landwirtschaft erworben.
Chhoem Chhengven: Zu den Fähigkeiten, die ich gelernt habe und die für mich in der Zukunft wichtig sind, gehören Kommunikationsfähigkeiten, betriebswirtschaftliche Kenntnisse und die Grundkenntnisse in der Produktion von Landmaschinen.
Chan Soma: Mir werden die gelernten Kenntnisse in Verwaltung und Projektmanagement sowie das Wissen über nachhaltige Anbaumethoden am meisten helfen.
Chhoem Chhengven: Studierende der Agrartechnik sollten unbedingt die Möglichkeit haben, in verschiedenen verwandten privaten Unternehmen zu praktizieren. Die Praktikumserfahrung hilft den Studenten, sich anzupassen und auf die Beschäftigungsmöglichkeiten vorbereitet zu sein, indem sie die wichtigen Fähigkeiten in der tatsächlichen Praxis anwenden.
Chan Soma: Ich möchte anderen Studierenden der Agrartechnik auf jeden Fall empfehlen, am Praktikum teilzunehmen. Es ist eine zusätzliche und praktische Lernplattform, die uns helfen kann, neue Arbeitserfahrungen zu sammeln und unsere Aufgaben in der Landwirtschaft klar zu verstehen.
Dieses Projekt ist finanziert von Happel Foundation, Symphasis, Marcuard Family Office und weiteren Gebern. Es ist Teil des Entwicklungsprogramms von Swisscontact, welches von der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA) kofinanziert wird.