SILA - Qualifikation und Innovation zur Förderung von Beschäftigung

Das Projekt fördert die wirtschaftliche Stabilität und den sozialen Zusammenhalt im Libanon, indem es in den Sektoren Landwirtschaft und Bauwesen Schulungen für junge Erwachsene anbietet, sie mit Arbeitgebern zusammenbringt und Kleinst- und Kleinunternehmen unterstützt, um Produktivität, Marktzugang und Arbeitsplätze zu schaffen. 
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Beirut
33.8937913
35.5017767
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Berg Libanon
 
33.854721
35.862285
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Akkar
34.544034
36.07983
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Südlibanon
33.2721479
35.2032778
Projektdauer
2025 - 2028

Der Libanon befindet sich in einer schweren sozioökonomischen Krise, verschärft durch politische Instabilität und Konflikte. Die Anwesenheit von 1,5 Millionen syrischen Vertriebenen und vielen palästinensischen Flüchtlingen belastet die Ressourcen des Landes stark. Seit 2019 ist das BIP drastisch gesunken, die Arbeitslosenquote liegt bei über 29%, und mehr als 80% der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Einkommensungleichheit verschärft den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. Die Landwirtschaft und das Baugewerbe sind Schlüsselsektoren mit Wachstumspotenzial. In beiden Sektoren unterstützt Swisscontact arbeitslose Jugendliche durch Ausbildung und fördert Kleinunternehmen, um die wirtschaftliche Stabilität zu verbessern. 

Das Projekt

Dieses vierjährige Projekt zielt darauf ab, die wirtschaftliche Stabilität und den sozialen Zusammenhalt im Libanon durch die Stärkung der Sektoren Landwirtschaft und Bauwesen zu fördern. Diese beiden Sektoren bieten ein großes Potenzial für künftiges Wirtschaftswachstum und für den Abbau der Jugendarbeitslosigkeit durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Im Rahmen des Projekts werden zum einen motivierte junge Erwachsene, darunter auch Flüchtlinge, in den Bereichen Landwirtschaft und Bauwesen ausgebildet und mit potenziellen Arbeitgebern in Verbindung gebracht. Die Auszubildenden erlernen nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Fertigkeiten in kleinen Betrieben. Andererseits unterstützt das Projekt Kleinst- und Kleinunternehmen in der Landwirtschaft und im Baugewerbe, um ihre Produktivität zu steigern und ihnen den Zugang zu den Märkten zu erleichtern. 

In der Landwirtschaft konzentriert sich das Projekt auf den Aufbau der Kapazitäten von Kleinbauern durch sektorspezifische Schulungen in guter landwirtschaftlicher Praxis (in eng.: «good agricultural practices», eine technische Schulung), Nachernteverfahren und klimaresistenten Methoden. Das Projekt SILA erleichtert außerdem den Marktzugang, indem es die Landwirte mit Genossenschaften, Infrastruktur und Wertschöpfungsketten verbindet, um Lebensmittelverluste zu verringern und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Im Bauwesen führt SILA umweltfreundliche Baupraktiken und nachhaltige Standards ein, um den Sektor zu modernisieren. Durch die Ausstattung von Kleinst- und Kleinunternehmen (KKU) mit den technischen Fähigkeiten und Instrumenten, die für wettbewerbsfähige Ausschreibungen und Projektmanagement erforderlich sind, befähigt das Projekt diese Firmen, eine wichtige Rolle bei den Wiederaufbaubemühungen des Libanon zu spielen.

Das Projekt SILA verbindet Theorie mit praktischer Betreuung, indem es die Auszubildenden und KKU verbindet. Durch Partnerschaften mit lokalen Organisationen schafft das Projekt Wege für Jugendliche, Frauen und unterversorgte Gemeinschaften (wie palästinensische und syrische Flüchtlinge), um sinnvolle Beschäftigungs- oder Unternehmermöglichkeiten zu schaffen. 

Ziele

  1. Swisscontact fördert die Kompetenzen von 160 jungen Erwachsenen in der Landwirtschaft und im Bauwesen durch Schulungen in Tierhaltung, biologischem Anbau, Erntemanagement, Landmaschinen, ökologischem Bauen, Gesundheit und Sicherheit sowie handwerklichen Grundkenntnissen. Zusätzlich erhalten die Teilnehmer Schulungen in Finanzwissen und Soft Skills. Praktische Erfahrungen sammeln sie durch Praktika in lokalen Betrieben. Swisscontact unterstützt sie auch bei der Stellensuche, unter anderem durch eine App mit Stellenanzeigen im Bausektor. 
     
  2. Swisscontact fördert den Marktzugang für Kleinst-, kleine und mittlere Bauunternehmen, indem sie deren Bedürfnisse ermittelt und die Dienstleistungen des Business Centers aufzeigt. Das von Nawaya betriebene Business Center bietet verschiedene Dienstleistungen, einschließlich der Online-Plattform Naaam.org. Swisscontact stärkt die Kompetenzen und Marktanbindung dieser Unternehmen und ermutigt sie, sich auf Naaam.org anzumelden, um ihre Dienstleistungen besser zu vermarkten und Geschäftsbeziehungen zu erleichtern. 
     
  3. Swisscontact fördert die Produktion und Vermarktung von Kleinbauern durch Analysen, Beratungen und Schulungen zur Marktdynamik und Nachernteverarbeitung. Das Projekt bietet theoretisches Training und Mentoring vor Ort, um die Erntelogistik und Produktqualität zu verbessern. Eine App erleichtert den Online-Verkauf, was den Umsatz und das Einkommen der Kleinbauern verbessert. 
     
  4. Swisscontact verwendet einen kleinen Teil des Budgets für flexible Ansätze im regionalen Kontext von Libanon und Jordanien, eventuell auch Syrien. Der politische Kontext in der Region ist volatil und war in der jüngsten Vergangenheit von vielfältigen politischen und gewaltsamen Entwicklungen geprägt. Je nach Entwicklung des Kontextes können sich Möglichkeiten für Aktionen der humanitären Hilfe und der Friedenskonsolidierung ergeben, welche die drei anderen Ziele des Projektes ergänzen könnten. 

Erwartete Resultate 2025 - 2028

  • 160 junge arbeitslose Erwachsene (25% Frauen) erhalten Schulungen in den Sektoren Landwirtschaft oder Bauwesen.  
  • 60 Personen (37% der ausgebildeten Personen) finden eine Beschäftigung oder gründen ein eigenes Unternehmen 
  • 600 Kleinst- und kleine Bauunternehmen absolvieren Ausbildungsprogramme; 165 davon verbessern ihren Umsatz. 
  • 750 Kleinbäuerinnen und -bauern und Agrarproduzenten nehmen an Schulungsprogrammen teil; 300 davon verbessern ihren Umsatz. 
  • Ausloten und wenn möglich, Initiieren von friedenskonsolidierenden Ansätzen in der Region. 

Finanzpartner

Dieses Projekt ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.