Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Indonesiens durch Stärkung der Rechte an geistigem Eigentum

Ziel des Indonesisch-Schweizerischen Projekts über Rechte an geistigem Eigentum („ISIP“) ist es, die Anwendung der Rechte an geistigem Eigentum in Indonesien zu stärken, um so zu einer besseren Wettbewerbsfähigkeit beizutragen, die Wertschöpfung für indonesische Produkte zu erhöhen und einen positiven Einfluss auf die indonesische Wirtschaftsentwicklung auszuüben.

Ein effektives IPR-System (Intellectual Property Rights) in Indonesien liegt auch im Interesse der Schweiz. Nur ein leistungsfähiges indonesisches Amt für geistiges Eigentum ist in der Lage, Patente, Marken und GIs (Geographical Indications) von Schweizer Unternehmen umfassend zu schützen. Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz/EFTA und Indonesien unterstreicht die Bedeutung dieses aufstrebenden Marktes. Aufgrund der deutlich positiven Ergebnisse der ersten Phase des ISIP und des anhaltenden Unterstützungsbedarfs einigten sich alle Beteiligten, das Projekt in eine zweite Phase zu überführen.

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Jakarta
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106.897188
Projektdauer
2017 - 2021
Finanziert durch
  • Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Das Projekt

Das ISIP-Projekt wurde auf Ersuchen der indonesischen Regierung an die Schweizerische Eidgenossenschaft initiiert und in der ersten Phase von 2012 bis 2016 erfolgreich umgesetzt.
Während die Fokusbereiche der ersten Phase unverändert bleiben, legt die zweite Phase zusätzlich Wert auf die wirtschaftliche Nachhaltigkeit geografischer Angaben und unterstützt die indonesische Kreativwirtschaft. Ausgewählte Themenbereiche von hoher Relevanz für Indonesien sind unter anderem:

  • Weitere Unterstützung des DGIP im Bereich des geistigen Eigentums bei der Prüfung von Patentanmeldungen und der Vermeidung von Patentstreitigkeiten;
  • Beratung bei der Überarbeitung der Rahmenbedingungen für die Rechte des geistigen Eigentums;
  • Stärkung der Kapazitäten des DGIP, um interne Schulungen und externe Informationen für Nutzer von Rechten des geistigen Eigentums bereitzustellen;
  • Beratung bei der Verwendung von Rechten des geistigen Eigentums für KMU-Exporte des Kreativsektors;
  • Unterstützung der Hersteller von Produkten mit massgeschneiderten Schulungen zu Marktzugang, Qualitätskontrolle und Organisationsentwicklung; und
  • Aufbau von Kapazitäten von Collective Management Organisationen


Begünstigte
Hauptbegünstigte des Projekts ist das indonesische Amt für geistiges Eigentum (DGIP), unterstützt durch den direkten technischen Kapazitätsaufbau.
Darüber hinaus profitieren lokale kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und relevante Verbände von massgeschneiderten Workshops und Trainingsprogrammen. Zudem profitieren weitere Wirtschaftsakteure sowie die indonesische Öffentlichkeit indirekt durch verbesserte Dienste und eine höhere Qualität und Wettbewerbsfähigkeit indonesischer Produkte. Die Interventionen erstrecken sich zusätzlich auf schwächere Bevölkerungsgruppen, wie z.B. ländliche Gemeinschaften, welche lokale Spezialitäten vermarkten.

Projektpartner

  • Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum – IPI
  • Indonesische Generaldirektion für Geistiges Eigentum – DGIP
  • Indonesische Agentur für die Kreativwirtschaft – BEKRAF

Resultate

  • ASKII (Verband der indonesischen Zentren für geistiges Eigentum) und INNOPA (Indonesischer Verband zur Förderung von Erfindungen und Innovationen) verbesserten ihre Kapazitäten im Bereich des geistigen Eigentums und der Vermarktung von geistigem Eigentum sowie ihre Netzwerkbeziehungen mit den Fachhochschulen im Rahmen des Skills for competitiveness-Projektes, der Zolldirektion und dem Aussenministerium bei der Planung und Schaffung besserer Dienstleistungen für ihre Mitglieder. Die Zahl der ASKII-Mitglieder ist von wenigen auf Hunderte gestiegen, und sie zahlen jetzt einen Mitgliederbeitrag;
  • Das starke Interesse mehrerer polytechnischer Institute (die ursprünglich nicht als Projektpartner vorgesehen waren) an der Verbesserung ihrer Fähigkeiten in den Bereichen Technologietransfer und Kommerzialisierung von geistigem Eigentum führte zur Einrichtung eines neuen Sentra KI (Technologietransferzentrum am Polytechnischen Institut von Kendal), was die hohe Bedeutung des geistigen Eigentums für die Akademie widerspiegelt;
  • Hunderte von Forschern, Dozenten und Patentprüfern der ISIP-Partnerorganisationen wurden geschult und verbesserten ihr Wissen im Bereich des geistigen Eigentums mit Schwerpunkt auf der Abfassung von Patenten und der Vermarktung von geistigem Eigentum;
  • Die Management-Workshops, die die Kapazitäten von acht Musikverwertungsgesellschaften (Collective Management Organizations, CMOs) stärkten, führten zur Ausarbeitung von Durchführungsbestimmungen in diesem Sektor. Die Verordnungen wurden von der Regierung im April 2021 in Kraft gesetzt;
  • Als direktes Ergebnis der virtuellen Bajawa-Kaffeeauktion wurde von Seiten des indonesischen Kaffeesektors (Händler, Röster) eine starke Nachfrage nach Schulungen zu geografischen Angaben geäussert. Entsprechende Schulungen wurden für Käufer und Händler von Kaffee in Indonesien angeboten, was zu einem landesweiten Dialog darüber führte, wie geografische Angaben am besten genutzt werden können, um die Qualität und den Ursprung des Kaffees zu gewährleisten und damit die Kaffeeerzeuger zu stärken.