AgroInnovation - Stärkung nachhaltiger Ernährungssysteme und Sicherung der Lebensgrundlagen für Kleinbauern

Das Projekt unterstützt Start-ups und Agrarunternehmen dabei, klimafreundliche und innovative Lösungen zu entwickeln und zu skalieren. So können Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Ruanda produktiver wirtschaften, nahrhaftere Lebensmittel erzeugen und leichter Zugang zu Märkten erhalten.
Projektdauer
2025 - 2028

Ruanda ist ein kleines Binnenland in der Grossen Seen-Region Ostafrikas. Mit über 500 Einwohnern pro Quadratkilometer gehört es zu den am dichtesten besiedelten Ländern Afrikas. Die Bevölkerung wächst jährlich um 2,2 % und wird 2025 voraussichtlich rund 14,5 Millionen Menschen erreichen.

Die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle in Ruandas Wirtschaft. Etwa 72 % der Menschen arbeiten in diesem Bereich. Trotzdem trägt die Landwirtschaft nur zu einem Drittel des nationalen Einkommens bei und kann die Bevölkerung nicht ausreichend versorgen. Viele landwirtschaftliche Betriebe sind von Niederschlägen abhängig und anfällig für Klimaschwankungen. Die Erträge bleiben niedrig, weil moderne Düngemittel und Anbaumethoden kaum genutzt werden. Zudem gibt es nur wenige Möglichkeiten, landwirtschaftliche Produkte vor Ort weiterzuverarbeiten. Es fehlen die passenden Technologien, das nötige Fachwissen und Zugang zu Finanzierungen. Obwohl es vielversprechende Ansätze aus der Forschung gibt, werden sie bisher nur punktuell umgesetzt.

Das Projekt

Das Projekt unterstützt Start-ups und bestehende Agrarunternehmen bei der Entwicklung und Skalierung technologischer und finanzieller Dienstleistungen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Ziel ist es, innovative und klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die die Produktivität steigern, die Nährwerte von Lebensmitteln verbessern oder den Marktzugang für ruandische Kleinbetriebe erleichtern. 

Start-ups und Agrarunternehmen erhalten umfassende Unterstützung  – dazu gehören Inkubations- und Beschleunigungsprogramme, Vernetzung mit potenziellen Mentoren und Geschäftspartnern sowie Zugang zu massgeschneiderten und leicht zugänglichen Finanzierungsangeboten. Gesucht werden übertragbare Lösungen für das Ernährungssystem, insbesondere für den Transport und die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte durch sogenannte „Farm-to-Fork“-Systeme. 

Diese auch als „Farm-to-Table“ bekannten Systeme verbinden Erzeuger direkt mit den Verbrauchern und fördern Nachhaltigkeit, Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum Verzehr der Lebensmittel.


Projektziele

Durch die Förderung übertragbarer Geschäftsmodelle trägt das Projekt zu drei zentralen Zielen bei: 

  • Höhere Einkommen und damit eine bessere Lebensgrundlage für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, 
  • Eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion und eine verbesserte Ernährungssicherheit in Ruanda, 
  • Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel durch mehr Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaschwankungen.

Ein besonderer Fokus liegt auf von Frauen geführten Unternehmen und Lösungen für sie, da der Grossteil der kleinbäuerlichen Subsistenzlandwirtschaft von Frauen betrieben wird. 

Erwartete Resultate 2025 - 2028

  • Jedes Jahr nehmen 15–20 Personen (mindestens zur Hälfte Frauen) an einem  Gründungsprogramm teil. Daraus entstehen jährlich mindestens fünf vielversprechende Geschäftskonzepte.
  • Die von den Start-ups oder geförderten Agrarunternehmen entwickelten Produkte und Dienstleistungen helfen 1.500 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (50 % Frauen), ihre Erträge zu steigern und ihre Ernährungssicherheit zu verbessern.
  • 500 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (50 % Frauen) können ihr jährliches Einkommen um mindestens 20 % erhöhen, indem sie diese Angebote nutzen.
  • 500 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (50 % Frauen) sind besser gegen die Auswirkungen des Klimawandels gewappnet.

Finanzpartner

Dieses Projekt ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.