Swisscontact Jahresbericht 2018: Verantwortung als kollektive Aufgabe

20.05.2019
2018 hat Swisscontact weltweit rund 1,2 Millionen Bauern- und Kleinbetrieben Zugang zu besseren Dienstleistungen und Produkten ermöglicht. Zurzeit setzt die1959 gegründete Stiftung 120 Entwicklungsprojekten in 36 Ländern um und unterstützt damit Menschen darin, ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft zu verbessern. Im Jahresbericht blickt Swisscontact auf ein erfolgreiches 2018 zurück.

Mit ihren Entwicklungsprojekten leistete Swisscontact im vergangenen Jahr einen wesentlichen Beitrag zur ökonomischen und sozialen Entwicklung in den Projektländern. So erhielten 1,2 Millionen Bauern- und Kleinbetriebe Zugang zu besseren Dienstleistungen und Produkten. Weit über 100’000 Menschen, fast die Hälfte davon weiblich, haben Programme in Berufsbildung, Unternehmertum oder Arbeitsmarktintegration abgeschlossen. Durch die Projekte wurden pro investiertem Franken 2.40 Franken an zusätzlichem Einkommen generiert. Von der Förderung fairen Wirtschaftens, gesellschaftlicher Stabilität und Prosperität in Entwicklungs- und Schwellenländern profitiert auch die Schweiz. Nicht zuletzt, weil die Schweizer Wirtschaft Beziehungen zu diesen Ländern unterhält.

Grosse Projekte lokal verankert

Swisscontact hat im Berichtsjahr mehrere Projekte erfolgreich abgeschlossen und an lokale Partner übergeben. Besonders das Projekt «WISATA» in Indonesien und das «Programme d'Appui à la Formation Professionnelle (PAFP)» in Mali sind hervorzuheben. Letzteres musste das Projektteam aufgrund des bewaffneten Konflikts im Norden des Landes und starken politischen Bewegungen unter schwierigen Bedingungen durchführen. Trotzdem gelang es dem Projektteam, während zwölf Jahren 60’000 Menschen durch eine Ausbildung eine berufliche Zukunft zu eröffnen.

Das Pionierprojekt «WISATA» unterstützte eine nachhaltige Tourismusentwicklung in vier Regionen Indonesiens. Dazu hat Swisscontact neue produktive Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten für breite Bevölkerungsschichten geschaffen. Während des Projektzeitraums von 2009 bis 2018 haben die Ausgaben der Touristen vor Ort um fast 60 Prozent zugenommen. Die in Indonesien gesammelte Erfahrung setzt Swisscontact mittlerweile für Tourismusprojekte auf vier Kontinenten ein.  

Reformation des Berufsbildungssystems in Albanien

Swisscontact hat für ihren Jahresbericht exemplarisch zwei Projekte multimedial aufbereitet: Im Auftrag der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA trägt Swisscontact in Albanien dazu bei, jungen Menschen mittels besserer Berufsausbildung echte Perspektiven im eigenen Land zu bieten. In Kolumbien setzt Swisscontact im Auftrag des SECO das Programm «Colombia+Competitiva» um und hilft mit, Hindernisse für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit zu überwinden.

Jubiläum im Zeichen des Wandels

Anlässlich der Jubiläumsfeier zum 60-jährigen Bestehen von Swisscontact fanden sich am Donnerstag, 16. Mai 2019, gut 200 Gäste im Lake Side Zürich ein. Heinrich M. Lanz, Präsident des Stiftungsrats, blickte stolz auf 60 Jahre Stiftungsgeschichte zurück und betonte: «Trotz grosser Fortschritte gibt es noch viel zu tun. Um Menschen weiterhin die Möglichkeit bieten zu können, sich wirtschaftlich zu entwickeln und der Armut aus eigener Kraft zu entkommen, muss Swisscontact ihr Handeln stetig hinterfragen und weiterentwicklen.» Dabei müsse man die Wirkung von Entwicklungsprojekten klarer kommunizieren, betonte Samuel Bon, CEO von Swisscontact. Er stellte fest, dass den Diskussionen ein Dissens bei den Erwartungen an die Entwicklungszusammenarbeit zugrunde liegt. «Entwicklungszusammenarbeit findet nicht im Vakuum statt und Projekte folgen nicht einfach linearen und kausalen Zusammenhängen. Die Einflüsse auf unsere Projekte sind vielfältig und die Umstände unter denen wir arbeitenkomplex. Deshalb müssen wir einen ehrlichen und offenen Dialog über Erwartungen an und Grenzen von Entwicklungszusammenarbeit führen.»

Jahresbericht 2018
Als kleines, aber global sehr vernetztes Land liegt es im Interesse der Schweiz, faires Wirtschaften, gesellschaftliche Stabilität und Prosperität in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern. Was Swisscontact dazu beitragen kann, erläutern Heinrich M. Lanz, Präsident, und Samuel Bon, CEO, in ihrem Rückblick auf 2018.