Förderung grüner Jobs und neuer Kompetenzen für junge Menschen in Mali

Das Projekt FACEJ (Fonds d’Appui à la Création d’Entreprises par les Jeunes) unterstützt junge Menschen in Mali bei der Unternehmensgründung. Seit Januar 2022 in Kraft, fördert es mit dem Finanzierungsmechanismus «Guichet 4» die Gründung grüner Unternehmen und unterstützt bestehende Unternehmen im Ökologisierungsprozess. Bis heute hat Guichet 4 die Ökologisierung von 45 Unternehmen und die Gründung 18 neuer grüner Unternehmen finanziert. Diese Unternehmen sind in Schlüsselsektoren tätig: in nachhaltiger Landwirtschaft, erneuerbarer Energie, Agrar-Verarbeitungsbetrieben und sanitäre Anlagen. Sie haben Kredite und Zuschüsse von bis zu CHF 7300 für Investitionen in die Nachhaltigkeit erhalten.

Auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren Landwirtschaft

Rund 33 % der neuen grünen Unternehmen und 45 % der Unternehmen im Ökologisierungsprozess sind im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft angesiedelt.

Ein Beispiel dafür ist Seydou Sangare, Gründer von FAAAP-Mali. Er produziert, verarbeitet und vertreibt biologische Produkte. Dank der Finanzierung durch FACEJ installierte er Sprinklerbewässerungssysteme zusammen mit solarbetriebenen Pumpen und reduzierte so den Wasserverbrauch und die Treibhausgasemissionen. Dadurch konnte er seine Produktion ausbauen. Darüber hinaus führte er Praktiken aus der Agroforstwirtschaft wie das Anlegen von Hecken sowie den Anbau von Futterpflanzen und Obstbäumen ein. Damit förderte er die Aufforstung und erschuf ein Mikroklima, das seine Ernteerträge verbesserte. Es wird erwartet, dass durch den Betriebsausbau fünf grüne Arbeitsplätze schaffen wird, was zur Kompetenzförderung in nachhaltiger Landwirtschaft und zur Erhaltung der Biodiversität beitragen wird.

Innovationen dank erneuerbarer Energiequellen

Im Bereich der erneuerbaren Energien stellten sieben Unternehmen innovative Produktneuheiten vor. Zwei davon sind:

• ADES INOVES entwickelte Solarenergie-Ausrüstung zur Energieeinsparung und Schadstoffreduzierung.
• Mit seinem Unternehmen für Lieferungen per Motorrad hat der Gründer von LV EXPRESS, Abdoulaye Cheick Bocoum, Elektrofahrzeuge eingeführt, die mit Solarenergie aufgeladen werden. Diese wurden nach dem Vorbild der in Ghana eingesetzten Modelle entwickelt. Durch die Vergrösserung seiner Flotte an Elektromotorrädern leistet er einen Beitrag zur Reduktion der Luftverschmutzung. Die betriebliche Erweiterung hat sieben grüne Arbeitsplätze im Transportsektor geschaffen und den Erwerb neuer Fähigkeiten im Logistikmanagement und in der Wartung von Elektrofahrzeugen gefördert.

Gegründet im Jahr 2021, konzentriert sich auch DPE2D GREEN ENERGY auf erneuerbare Energien. Das Unternehmen stellte Öfen mit thermoelektrischen Generatoren vor, die einen Teil der beim Kochen verbrauchten Energie in Strom umwandeln. Diese Öfen produzieren somit eine umweltfreundliche Energiequelle. Daneben sammelt und verwertet das Unternehmen Siedlungsabfall und verarbeitet Biomasse zu Brennstoffen, womit es eine nachhaltige Alternative zu traditioneller Kohle bietet. Das Unternehmen beschäftigt vier Vollzeitangestellte.

Förderung der Kreislaufwirtschaft durch Abfallverwertung

Guichet 4 fördert somit aktiv die Kreislaufwirtschaft, indem es Initiativen im Bereich Recycling und Abfallverwertung in Mali unterstützt. 

Von Plastikabfall zu nützlichen Möbelstücken

ECOBUILD MALI, unter der Leitung von Sabou Doumbia, verarbeitet Plastikabfälle zu Granulat, Pflastersteinen und Möbeln, wodurch die Plastikverschmutzung um 120 Tonnen pro Jahr reduziert und 7 grüne Arbeitsplätze geschaffen werden.

Grüne Kompetenzen und Arbeitsplätze für eine nachhaltige Entwicklung in Mali

Dies Unternehmen sind nur einige von zahlreichen Beispielen. Insgesamt hat Guichet 4 zur Schaffung von etwa 220 grünen Arbeitsplätzen beigetragen und den Aufbau von Kompetenzen gefördert, die für eine nachhaltige Entwicklung essenziell sind.

Das von der dänischen und der niederländischen Botschaft finanzierte Projekt für die Unterstützung junger Menschen bei der Unternehmensgründung (FACEJ) wird von einem Konsortium aus Swisscontact und PlanBørnefonden umgesetzt.