Ein Bauer erzählt seine Geschichte von Erfolg und Hoffnung ein Jahr nach dem Zyklon Idai

Nachhaltige Landwirtschaft
07.04.2020
Vor über einem Jahr im März 2019 verursachte der Zyklon Idai in Zentralmosambik beträchtliche Schäden während der Haupterntezeit. Dass die verheerenden Folgen durch angepasste landwirtschaftliche Anbaumethoden reduziert werden können, zeigt ein Projekt für Ernährungssicherheit, das Swisscontact in Mosambik umsetzt. Der Bauer Santos Fornela erzählt seine Geschichte von Erfolg und Hoffung ein Jahr nach dem der Zyklon Idai.

Santos Fornela ist Bauer in der Provinz Manica: 

« Ich war Zeuge der verheerenden Auswirkungen des Zyklons Idai auf mein Dorf, und ich kann bestätigen, dass ich das Glück hatte, in dieser schwierigen Zeit mein Einkommen zu erhöhen. Jetzt kann ich zuversichtlich meine Erfahrungen darüber teilen, wie es dazu kam. Ich verbesserte mein Produktionseinkommen durch den Einsatz von zertifiziertem Saatgut und verbesserten Sorten; Massnahmen, die mir einen grösseren Wettbewerbsvorteil verschafft haben ».

Eine gute Ernte dank klimafreundlicher Anbaupraktiken

Santos Fornela wendete klimaschonende Anbaupraktiken an und hatte Glück, im Frühling und Sommer 2019 eine gute Ernte von Mais, Bohnen, Kohl und Knoblauch zu sichern. Experten von Swisscontact's hatten ihm geraten, bevorzugt früh reifende Sorten einzusetzen, um die Produktionsergebnisse während des ganzen Jahres zu steigern. Mit seinem Aktionsplan kann Santos nun etwa zwei- bis dreimal so viel Ernte pro Jahr produzieren.

Durch die Produktion von Setzlingen kann Santos nun anderen Bäuerinnen und Bauern helfen, die nicht in der Lage sind, verschiedene Arten von Gemüsesaatgut zu erwerben. Er stellt ihnen einsatzfertige Setzlinge zur Verfügung, was ihre Produktion erhöht und es ihnen ermöglicht, gegen die Ernährungsunsicherheit anzukämpfen und so ihr Einkommen zu erhöhen. 

Einen Teil seines Gewinns investierte Santos in ein Gewächshaus und ein Tröpfchenbewässerungssystem in seinem Garten. Dies ermöglicht es ihm, verschiedene Gemüsesorten in einer kontrollierten Umgebung zu produzieren. Auch hat Santos sein Risiko in der Agrarwirtschaft diversifiziert, indem er den Schritt in die Zwiebelproduktion und die Truthahnzucht wagte. Er hofft, bald ein weiteres Gewächshaus kaufen zu können, und plant, andere Kleinbauern weiterhin mit seinem Wissen zu unterstützen, das er durch das AFOC - MSD-Projekt erhalten hat: 

« Ich wünsche mir zusätzliche technische Unterstützung und Verbindungen zu strukturierten Märkten. Ich träume davon, dass meine Produkte in führenden Supermärkten in der Provinz Manica verkauft werden, und ich glaube, dass dies durch die ständigen Interventionen des Projekts in Erfüllung gehen wird. Ich denke auch darüber nach, für meinen Knoblauch eine Zertifizierung für gute Anbaupraktiken zu erwerben, um meinen Markt zu vergrössern. » 

Ein Projekt, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen

Santos ist seither von der lokalen Regierung als widerstandsfähiger Bauer anerkannt worden, da der Zyklon seine Ernten nicht beschädigt hat.

Er ist nicht der einzige Begünstigte des AFOC-MSD-Projekts; mehrere Kleinbäuerinnen und -bauern haben dank der geförderten Initiativen zum Kapazitätsaufbau auch gute Erträge erzielt. Diese Initiativen setzen sich für klimaschonende landwirtschaftliche Praktiken ein. Dazu zählt der Einsatz verbesserter landwirtschaftlicher Betriebsmittel wie Saatgut, Handsämaschinen für Getreide und Sicherheit beim Umgang mit Pestiziden und Düngemitteln. Die Anwendung dieser klimaschonenden Praktiken zielte darauf ab, die Widerstandsfähigkeit des Bauernstands gegen extrem unvorhersehbare klimatische Bedingungen zu erhöhen und die Produktivität in bestimmten Wertschöpfungsketten für Nutzpflanzen zu verbessern.

Das Projekt «Zugang zu Nahrung und Klimaresistenz durch Marktsysteme » (AFOC-MSD) ist eine Implementierungsorganisation, die im Rahmen des arbeitet.

Das FAR-Programm zielt darauf ab, die stabile Verfügbarkeit und den Zugang zu Nahrungsmitteln für 25.000 bis 30.000 halb-subsistenzwirtschaftliche und halb-kommerzielle Kleinbauernhaushalte zu fördern. Mindestens 50% der Begünstigten sollen Frauen sein. Dies soll erreicht werden durch eine klimaresistente landwirtschaftliche Produktion, eine Integration der Wertschöpfungskette und eine Einkommensdiversifizierung. Das FAR-Programm wird von der schwedischen Botschaft finanziert und von Swisscontact umgesetzt.