Schaffen wir es nicht, den technologischen Fortschritt und die digitalen Innovationen anzunehmen, werden wir die Ziele der UN für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bis 2030 nicht erreichen können. Die strategische Zusammenarbeit hat einen grossen Innovationsbedarf. Um den digitalen Wandel effizient voranzutreiben, braucht es neue Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Sektoren der Geber- und der Entwicklungsländer, die gemeinsam Herausforderungen identifizieren und Lösungen entwickeln. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt Innova in Guatemala, mit dem Swisscontact eine Zusammenarbeit zwischen Stakeholdern des Privatsektors und einer auf Technologie spezialisierten Bildungseinrichtung lanciert hat. Dies führte zur Entwicklung technischer Zertifizierungsnormen, die mit der Marktnachfrage übereinstimmen.
Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) soziale und wirtschaftliche Systeme zum Besseren verändern? Erfahren Sie dies und mehr bei unserer Vor-Ort-Veranstaltung am 4. November 2024 um 17.30 Uhr bei Google Zürich, Schweiz.
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Die Internationale Arbeitskonferenz (ILO, 2024) definiert Digitalisierung als die «Anwendung digitaler Technologien und somit digitalisierter Informationen oder Daten in Wirtschaft und Gesellschaft». Sie wurde als kritisches Instrument für die Erneuerung, die Vereinfachung und die Verbesserung der Entwicklungspolitik beschrieben. Neue Technologien können als Katalysatoren für die Entwicklung, den gesellschaftlichen Wandel und die Inklusion dienen. Diese mächtige Kombination aus Digitalisierung und neuen Technologien kann dazu beitragen, die SDGs zu erreichen, und schnelleres, inklusiveres Wachstum fördern. Für die erfolgreiche Umsetzung braucht es jedoch mehr als nur die Einführung neuer Technologien. Der 2016 von der Weltbank veröffentlichte Bericht zu digitalen Dividenden betonte, dass der Besitz von technischen Lösungen allein nicht zu Entwicklung führt. Sowohl unterstützende Strukturen als auch ein Bildungssystem, das jede und jeden Einzelnen auf das moderne Arbeitsleben und die globale digitale Wirtschaft vorbereitet, sind von grösster Bedeutung.
Eine Chance der Digitalisierung ist ihr Potenzial, Gesellschaften tiefgreifend zu verändern, indem sie die Transparenz verstärkt. Sie verbessert insbesondere für marginalisierte Gruppen den Zugang zu Informationen. Die Digitalisierung schafft neue Geschäftsmodelle und Marktchancen, die vor allem Frauen und Mädchen zugutekommen, indem ihr Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt erweitert wird. Mobile Technologien bieten marginalisierten Gemeinschaften Zugang zu Finanzdienstleistungen, wodurch Einzelpersonen die Möglichkeit erhalten, Stellen zu schaffen und in ihre Zukunft zu investieren. Nicht zuletzt liefern digitale Instrumente landwirtschaftliche Expertise, die Landwirtinnen und Landwirten beim Umgang mit dem Klimawandel hilft.
Die Digitalisierung bringt jedoch auch Herausforderungen und Risiken mit sich. Ihr Erfolg ist nur möglich, wenn wichtige Voraussetzungen wie Infrastruktur, verlässlicher Internetzugang, Elektrizität und stabile Investitionsbedingungen erfüllt sind. Andernfalls könnte die Digitalisierung die Ungleichheit noch verstärken.
Digitalisierung ist also kein Selbstzweck, sondern kann ein mächtiger Katalysator sein, um die SDGs zu erreichen und Veränderungen in Entwicklungsländern anzukurbeln. Mit einem menschzentrierten Ansatz können wir sicherstellen, dass die Technologie Inklusion fördert. Durch die Zusammenarbeit mehrerer Stakeholder werden verschiedene Perspektiven und Ressourcen einbezogen, was die Art von Innovation antreibt, die mit der Vision von Swisscontact für nachhaltige Entwicklung in Einklang steht.