Jugendliche integrieren sich erfolgreich in die Arbeitswelt (C4EE)

Das Gesamtziel des Projekts ist die Integration von 1'856 jungen Menschen (45% Frauen) aus Randgruppen oder mit Migrationshintergrund. Sie erlernen grundlegenden Fähigkeiten und erhalten dadurch bessere Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und sich aktiv an der Gesellschaft zu beteiligen. Dies wird in einem Coachingzyklus vermittelt, der in Zusammenarbeit mit der HSLU (Hochschule Luzern) entwickelt wurde.

Albanien und Kosovo gehören nach wie vor zu den ärmsten Ländern Europas, und die Chancen junger Menschen, eine bezahlte Arbeit zu finden, sehr begrenzt. Obwohl das Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren anhaltend war, wurden kaum neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Mangel an Arbeitsplätzen betrifft vor allem junge Menschen und Menschen aus benachteiligten und diskriminierten Gruppen, die häufig stigmatisiert werden. Nach Angaben des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) sucht derzeit mehr als die Hälfte der jungen Menschen im Kosovo Arbeit und in Albanien ist ein Drittel der jungen Männer und Frauen arbeitslos. Die Qualität der Berufsausbildung ist nach wie vor unzureichend, und Massnahmen zur Arbeitsmarktintegration wie Beratung oder Praktika sind schwach und fragmentiert oder fehlen ganz.

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Albanien
41.153332
20.168331
invalid
Kosovo
42.66
21.16
Projektdauer
2017 - 2021
Finanziert durch
  • Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA
  • Medicor Foundation
  • Kuoni and Hugentobler Foundation
  • Marcuard Family Office

Das Projekt

Um die Entwicklung der Jugendlichen zu fördern, wird das Projekt darauf ausgerichtet, wichtige Hindernisse wie mangelnde Lebens- und Berufskompetenz der jungen Teilnehmer, mangelnde Information und Orientierung über Arbeitsmarktchancen, mangelnder Zugang und angemessene Dienstleistungen für diese Kategorien auf verschiedenen Ebenen zu lösen. Dies wird durch die Ausbildung von Coaches erreicht, die den Coachingzyklus umsetzen. Auch die schwache Zusammenarbeit zwischen staatlichen und privaten Akteuren im Bereich der Beschäftigung wird verstärkt.

Die jungen Menschen stammen aus den diskriminierten Bevölkerungsgruppen der Roma - oder ägyptischen Gemeinschaften oder haben einen Migrationshintergrund.  Sie können durch Praktika in verschiedenen Bereichen herausfinden, wo ihre individuellen Fähigkeiten am besten eingesetzt werden können. Andere streben eine selbstständige Tätigkeit an. Swisscontact begleitet beide Gruppen. Einige Teilnehmer arbeiten heute als Köche in Restaurants oder Hotels, andere als Verkäufer in Bäckereien oder Lebensmittelgeschäften oder sind im technischen Bereich im Baugewerbe sowie in produzierenden Unternehmen tätig. Swisscontact unterstützt ebenfalls bestehende Unternehmer bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Outsourcing von Prozessen im Unternehmen. Beispielsweise erkannten einige Autohändler das Potenzial, junge Roma oder Ägypter einzustellen, die sie in den gesamten Reinigungsprozess integrieren. Auf diese Weise sparen die Unternehmen Kosten (Geld- und Zeitressourcen), indem sie die Autos intern waschen, anstatt sie zu externen Autowaschanlagen zu bringen.

Eine weitere Projektkomponente befasst sich mit den Herausforderungen für den Zugang zu Finanzdienstleistungen und -produkten zugunsten benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Diese Jungunternehmerinnen und -unternehmer können keine Sicherheiten hinterlegen, demzufolge werden ihre Chancen auf den Zugang zu Krediten oder anderen Finanzdienstleistungen einschränkt. Die C4EE-Mikrofinanzkomponente eröffnet den Teilnehmenden des C4EE-Coachingzyklus, welche sich für ein eigenes Unternehmen entscheiden, eine optimale Möglichkeit zum Ausbau ihrer Geschäftstätigkeiten. Damit setzen sie den Wert und die Wirkung der erworbenen unternehmerischen Fähigkeiten in solide Geschäftspläne um.

Diese Mikrofinanzprojektkomponente stärkt somit nicht nur die Angebote der Mikrofinanzinstitutionen, sondern fördert auch die Geschäftstätigkeiten dieser jungen Unternehmerinnen und -unternehmer. Finanziert wird diese Initiative von der EMF Foundation, der Hilti Foundation und der Medicor Foundation und läuft von Juli 2019 bis Juni 2021.

Projektziele

  1. Ausbildung der Coaches und junge Menschen in die Arbeitswelt führen:
    Der Coachingzyklus wird von insgesamt 20 Trainern in 12 regionalen albanischen Arbeitsämtern (NES) und 14 Trainern in 7 regionalen kosavanischen Arbeitsämtern (PES) durchgeführt.
  2. Umsetzung des Coachingzyklus in vier albanischen (KMU) und sechs NGOs:
     60% der Absolventinnen und Absolventen finden eine feste Anstellung oder machen sich selbständig.
  3. Unterstützung der Partnerorganisationen:
    50% der NGOs haben Businesspläne erstellt und generieren eigene Mittel. Dies ist entscheidend, damit das Projekt unabhängig fortgesetzt werden kann. Die Lücken zwischen gewünschten Fähigkeiten und Lernmöglichkeiten werden geschlossen.
    Öffentliche Stellen kennen den Privatsektor und stellen ihn jungen Menschen im Rahmen des Coaching-Zyklus vor, einschließlich Stellenangeboten und Praktika von 30 KMU.
  4. Verbesserung der Rahmenbedingungen:
    NES Albanien lagert die Karriereberatung an sechs NGOs aus. Die jungen Arbeitssuchenden werden zunehmend von den Behörden anerkannt.

Resultate

Projektresultate 2017 - 2020

  • 1 882 junge Menschen haben den Coaching-Zyklus abgeschlossen (58 % Frauen).
  • 1 067 Absolventen (54% Frauen) fanden eine Anstellung oder sind selbständig.
  • Diese angestellten oder selbständigen Jugendlichen erhöhten ihr durchschnittliches jährliches Nettoeinkommen um 2 700 CHF in Albanien und 3 000 CHF im Kosovo.
  • Insgesamt wurden 64 Coaches (70% Frauen) von den beiden nationalen Arbeitsämtern (NES in Albanien und PES im Kosovo), von 8 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Partnern aus der Privatwirtschaft ausgebildet, welche nun den Coaching-Zyklus umsetzen (20 von NGOs, 18 von NES, 14 von PES, 15 Business-Mentoren).

Aktuelles

Albanien
11.06.2019
Albanien: Perspektiven für rückkehrende Migranten und junge Menschen vor Ort
Zwei neue Projekte in Albanien bieten ein breites Spektrum an Beschäftigungsmöglichkeiten, von der formalen Beschäftigung und Selbständigkeit bis hin zu innovativem Unternehmertum mit Wachstumsperspektiven.