Das Projekt ist geprägt von einem Kontext weit verbreiteter Armut, die durch politische undsoziale Krisen verursacht werden, die das Land seit vielen Jahren durchlebt. Darüber hinaus leidet Niger unter einem akuten Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, und zwar in allen Wirtschaftssektoren. Die Bevölkerung ist jung, 70 % der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt. Jedes Jahr drängen etwa 500000 junge Menschen ohne oder mit sehr geringer Qualifikation auf den Arbeitsmarkt. Diese Arbeitskräfte stellen ein beträchtliches Potenzialdar, das noch nicht genutzt werden kann, weil eine qualitativ hochwertige Ausbildung und geeignete Unterstützungsstrukturen für die Eingliederung in den Arbeitsmarkt fehlen. Vor allem junge Frauen müssen bei der Arbeitsmarktintegration unterstützt werden. Das grösste Hindernis für ihre berufliche Eingliederung ist die früheEheschliessung, die häufig während der Ausbildung stattfindet und die grosse Mehrheit zum Schulabbruch zwingt. Bei denjenigen, die es schaffen ihre Ausbildungabzuschliessen, behindern familiäre und soziale Zwänge häufig die weiterführende berufliche Tätigkeit.
Das Projekt zielt darauf ab, die Beschäftigungsfähigkeit und damit die Lebensbedingungen von benachteiligten jungen Frauen und Männern durch berufliche Bildung zu verbessern. Das Projekt bringt insbesondere die wichtigsten Akteure im Berufs- und Ausbildungssektor zusammen, um die bestehenden Programme zu optimieren und an die Marktbedürfnisse anzupassen. Es konzentriert sich auf zwei vielversprechende Sektoren, die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (NICT) und die Verarbeitung von Lebensmitteln. Darüber hinaus plant das Projekt die Einrichtung eines regionalen Fonds zur Förderung der Berufsbildung und der beruflichen Eingliederung junger Frauen und Männer sowie zur Förderung und Unterstützung von Unternehmertum und Selbstständigkeit. Dadurch wird die Lücke zwischen der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und den fehlendenQualifikationen marginalisierter Menschen gefüllt und somit ermöglicht das Projekt die soziale und berufliche Integration arbeitsloser junger Frauen und Männer.
Das Projekt verbessert die Berufsausbildung in der Agrar- und Lebensmittelverarbeitung und im Informations-und Kommunikationstechnologie-Sektor. Der Schwerpunkt liegt auf digitalen Lösungen, um die jungen Erwachsenenauf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Darüber hinaus implementiertdieses Projekt einenInnovationsfonds zur Unterstützung aufstrebender Unternehmer und Unternehmerinnen. Das Projekt befasst sich mit Schlüsselthemen zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, wie zum Beispiel verbesserte technische Fähigkeiten, die auf den Arbeitsmarkt ausgerichtet sind, sowie soziale und unternehmerische Kompetenzen. Der Fokus liegt auf einer vertrauensvollen Beziehung zu Eltern und Familien, um jungen Menschen, insbesondere Mädchen und Frauen, den Zugang zur Ausbildung zu erleichtern und sicherzustellen, dass sie die Ausbildung abschliessen und in Beschäftigung bleiben. Darüber hinaus stärkt das Projekt Unterstützungsstrukturen wie Fonds zur beruflichen Eingliederung und Praktika für junge Menschen.
Dieses Projekt wird von der Irene M. Staehelin Stiftung finanziert. Es ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.