«So Kalan: meine Klasse zu Hause» – die erste E-Learning-Plattform in Mali

Unternehmerische Ökosysteme
27.11.2020
Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Krise auf den Privatsektor in Mali abzumildern, unterstützt Swisscontact lokale Partner dabei, Projekte oder Unternehmen zu finden, die rasch auf die Krise reagieren können. Eines dieser Projekte ist «So Kalan: meine Klasse zu Hause» – die erste E-Learning-Plattform, die in Mali entwickelt und umgesetzt wurde.

Gegründet wurde die webbasierte Lernplattform im März 2020 von der Telekommunikationsingenieurin Ada Ouologuem zusammen mit sieben jungen Leuten, um ihr bestehendes Ausbildungsprogramm zu verstärken. Die Plattform ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, sich mit den Lehrerinnen und Lehrern via Videokonferenz-Software auszutauschen und so trotz Schulschliessungen weiter zu lernen. Sie bietet einen einfachen Zugang zu einem umfassenden Lehrprogramm, das Mathematik, Französisch, Naturwissenschaften, Geschichte und Geografie umfasst. Die Lerninhalte werden sowohl online als auch über den Fernsehkanal «Africable» verbreitet.

Durch Partnerschaften junge Unternehmen fördern

Das Projekt FACEJ (Le Fonds d’appui à la création d’entreprise par les jeunes) arbeitet mit Banken und Partnerorganisationen zusammen und zielt darauf ab, jungen Menschen unternehmerische Chancen zu bieten, indem es innovative Unternehmensprojekte fördert.

Angesichts der durch Covid-19 ausgelösten Krise startete FACEJ im Mai einen neuen Notfallmechanismus, um den malischen Privatsektor während der Pandemie zu unterstützen. Ziel davon ist es, wachsende oder neue Unternehmen in die Lage zu versetzen, ihr Know-how und ihre Kapazitäten zu entwickeln, um auf die Marktsituation während der Krise reagieren zu können. So sollen die direkten und indirekten Auswirkungen der Pandemie gemildert oder bekämpft werden. Dabei stützt sich das FACEJ-Team auf eine Gruppe von Partnern wie Inkubatoren, NGOs, Verbände, Beratungsfirmen oder Ausbildungszentren. Diese haben zunächst die Aufgabe, Unternehmen zu identifizieren, die bereits in den Zielsektoren aktiv und in der Lage sind, rasch operativ zu werden. FACEJ stellt den Partnern einen vereinfachten Businessplan zur Verfügung und bezahlt einen fixen Betrag für ihre Beratungsdienstleistungen.

Einer dieser Partner, der Inkubator «DoniLab», traf auf die Idee von Ada Ouologuem für die Plattform «So Kalan» und unterstützte sie bei der Erstellung eines Geschäftsplans. Der Name «So Kalan» bedeutet in der Bambara-Sprache von Mali wörtlich «zu Hause lernen». Dieser Businessplan wurde dann von FACEJ validiert, und DoniLab beriet Ada bei der Entwicklung der E-Learning-Plattform. Die Unterstützung durch FACEJ und seine Partnerorganisationen ermöglichte es Ada, ihr Start-up-Projekt in ein echtes Unternehmen zu verwandeln, ihr Team zu bezahlen und neue Partnerschaften aufzubauen. Bis heute haben sich über 500 Studierende angemeldet und belegen Kurse online. Der Kanal «Africable» ermöglicht sogar Studierenden aus Senegal, Niger und der Elfenbeinküste die Teilnahme. Der Inkubator begleitet und berät Ada weiterhin bei der Erreichung ihrer zukünftigen Geschäftsziele. Ada plant unter anderem, ihr Geschäftsmodell zu verbessern, indem sie Partnerschulen die Möglichkeit bietet, die Dienste der Plattform «So Kalan» zu mieten.

Das Projekt FACEJ wird von der königlichen Botschaft Dänemark finanziert und von Swisscontact in Partnerschaft mit PlanBørnefonden umgesetzt.

“So Kalan: My Class at Home”: The E-Learning Platform in Mali
Unterstützung junger Menschen bei der Unternehmensgründung